Duisburg-Rheinhausen. In der Bezirksvertretung Rheinhausen ging es um den geplanten Abriss der Brücke. Entstehen soll eine Hauptstraßenverbindung. Doch das dauert.

Mit einer Stellungnahme zur Cölve-Brücke startete Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß am Donnerstag in die Sitzung der Bezirksvertreter. Die Mitglieder stünden voll hinter der Duisburger Entscheidung, komplett zu sperren. Alles andere halte sie für fahrlässig und mangelnden Respekt gegenüber Menschenleben. Man werde alles für die Sicherheit der Bürger tun und gemeinsam daran arbeiten, so schnell es geht, eine neue Brücke zu bekommen.

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Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die marode Brücke abgerissen werden muss. Das meldete die Stadt Moers. Man möge dies möglichst schnell vorantreiben, beantragten die Duisburger Bezirkspolitiker. Die Verwaltung soll jetzt darüber informieren, wie weit sie mit der Planung eines Neubaus ist.

Jetzt soll die Cölve-Brücke in Rheinhausen abgerissen werden

Und so sah sich auch Matthias Vollstedt, als Stabsstellenleiter für Strategische Infrastrukturentwicklung bei der Stadt vor Ort, um über die Sperrung zu berichten, vor eine neue Situation gestellt. Die Ereignisse überschlügen sich ja förmlich, stellte er fest. Nur soviel: Die Sperrung am Freitag sei von Duisburger Seite unumgänglich gewesen. „Uns war klar, wir müssen handeln.“ Am Montag stoppte dann auch die Bahn den Zugverkehr unter der Brücke.

Mit der Empfehlung zum zügigen Abriss liege inzwischen eine Notsituation vor, die die Auftragsvergabe beschleunige. Allerdings könne der Abriss nicht unmittelbar erfolgen, da die Bahn eine Fahrleitungsanlage an der Brücke installiert habe. Diese müsse jetzt erst einmal komplett abgebaut werden.

Die Stadt Duisburg wünscht sich eine Gemeindestraße erster Ordnung

Mit Blick auf den Neubau, der in Duisburger Hand liegt, geht Vollstedt von guten Förderaussichten aus. Und bezuschusst würden weder Provisorien noch Billiglösungen, sondern „Gemeindestraßen erster Ordnung“, eine Hauptstraßenverbindung also, die auch als Teil des Vorbehaltsnetzes zur Verfügung stehe. Bei Zeitplan und Bauverfahren bittet er um Geduld: „Wir lassen von Duisburger Seite nichts liegen.“

Nur soviel: Da sich die Genehmigung des Gebietsänderungsverfahrens aktuell seitens des Kreises Wesel erneut verzögere, werde erst im Dezember damit gerechnet. Erst danach könne eine Förderung ja überhaupt beantragt werden.

Die Buslinie 920 soll künftig die Kinder zur Schule bringen

Und bis dahin? Während Andrea Lutz (Grüne) und Reiner Friedrich (SPD) einmal mehr eine Behelfs- oder Fußgängerbrücke anregten, um die Situation vor Ort zu verbessern, sprach sich Gisela Stölting-Grabbe (Linke) für einen kostenlosen Fahrdienst, zumindest für die Schulkinder, aus.

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