Duisburg-Bergheim. Am Samstag, 31. Juli, legen die Aktivisten einen Info-Stopp auf der seit vier Jahren gesperrten Cölve-Brücke ein. 100 Radfahrer werden erwartet.
Herbert Fürmann hat gerade Zeit. Es schüttet wie aus Kübeln, alle sind runter vom Rad - Zwangspause im Biergarten bei Kleve. Flexibilität ist gefragt, bei der Tour de Natur - und das nicht nur wegen des Wetters, sondern auch wegen Corona.
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So fiel der Ausflug nach Holland der pandemischen Lage im Nachbarland zum Opfer, schildert Fürmann, Mit-Initiator und daheim, in Duisburg, Politiker der Linken. Dafür steht eine zusätzliche Station auf dem Programm der Umweltaktivisten aus ganz Deutschland: In diesem Jahr besucht die Tour kurzfristig die Cölve-Brücke. Ein mittlerweile prominentes Bauwerk und überdies ein etwas anderes Highlight der Umwelt- und Verkehrspolitik. Am heutigen Samstag, 31. Juli, machen die Radfahrer und Mitreisenden zwischen 1 und 89 Jahren gegen 16 Uhr auf dem seit vier Jahren gesperrten Überweg Station. Wobei man zur Anreise lieber außen herum fährt.
Sicherheitsbedenken? Nicht unbedingt. Noch dürfen Radfahrer ja über die Brücke, weiß Fürmann, der allerdings fest damit rechnet, dass damit auch bald Schluss ist. Aber im konkreten Fall würde es schlicht zu lange dauern, bis der respektable Tross an Rädern, Anhängern, Familien, Kind und Kegel über den teilgesperrten Überweg hinüber wäre, „teils mit Anhänger, mit Deichsel vier Meter lang“.
Die Teilnehmer wollen sich solidarisch mit den Bürgern zeigen
Der Tour de Natur geht es um Solidarität, aber auch darum, Öffentlichkeit für die Probleme an der Cölve-Brücke zu schaffen. Fürmann will den Gästen von auswärts „erklären, wie das gelaufen ist, dieser Hickhack zwischen den Städten.“ Die Tour-Teilnehmer kommen aus Berlin, Dresden, Stuttgart, Leipzig, Frankfurt und anderswo und sind schon sehr gespannt.
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Wobei sich Fürmann nicht heraushalten kann. Das weiß er auch. Als verkehrspolitischer Sprecher der Linken sitzt er im Planungs- und Verkehrsausschuss und konstatiert dort zumindest, dass „das Thema seit Jahren nervt.“ Fragt man ihn nach seinem Standpunkt, ist er für die Behelfsbrücke, „insofern sie technisch noch möglich ist.“ Er persönlich rechne mit einem Abriss des maroden Verkehrswegs „spätestens bis Sommer 2022“ - bis zu einem Ersatzbau könne es locker sieben Jahre dauern. „Bis dahin muss man doch ein Provisorium haben.“