Duisburg. . Die medizinische Kompetenz der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Duisburg-Buchholz wird immer wieder bestätigt. Nach Willen der Geschäftsführung soll die Klinik bald verstärkt Kassenpatienten aufnehmen, doch vorher muss das Krankenhaus in den Landeskrankenhausplan aufgenommen werden.
„Die hervorragende medizinische Versorgung darf den gesetzlich Versicherten nicht vorenthalten werden“, fordert Prof. Dr. Dieter Rixen, Ärztlicher Direktor der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik. Die Klinik hat in einer Patientenbefragung der Techniker Krankenkasse weit über Landesdurchschnitt abgeschnitten. An diesem Mittwoch wird sie dafür ausgezeichnet.
Wenn es nach Geschäftsführer Dr. Hans-Peter Schlaudt geht, sollen bald auch Kassenpatienten in größerem Umfang in der BGU behandelt werden. Dazu stellte er Anfang dieser Woche den Antrag zur Aufnahme in den Landeskrankenhausplan. Die Klinik-Leitung hofft, dass der Antrag bis März 2015 bewilligt ist.
Hoffen auf intensivere Kooperation mit dem Klinikum
Laut Patientenbefragung waren 93 % der stationären Patienten mit der Versorgung in der BGU „sehr zufrieden“. Der gute Ruf kommt nicht von ungefähr. „Unsere Chirurgen sind Experten. Die machen den ganzen Tag nichts anderes“, erläutert Prof. Rixen. Schwerstverletzte oder komplizierte Fälle, die in anderen Krankenhäusern die Ausnahme bilden, kommen in der BGU täglich auf den OP-Tisch. Und auch an anderen Standards wie Hygiene oder Patientenaufklärung werde ständig gearbeitet.
Bisher werden Kassenpatienten nur nach Unfällen und auf Antrag bei ihrer gesetzlichen Krankenkasse behandelt. Wird die BGU in den Landeskrankenhausplan aufgenommen, können sie sich, wie jetzt schon privat Versicherte, zum Beispiel mit einem orthopädischen Problem an die Klinik werden.
Zur Zeit werden in der BGU viele Pläne geschmiedet. Zwar ist eine Übernahme des Klinikums vorerst vom Tisch (wir berichteten). Aber an einer intensiveren Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus, das vom privaten Betreiber Sana geführt wird, ist die Unfallklinik weiter interessiert.
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Seit 2006 über 40 Millionen Euro
Auch räumliche Kapazitäten hätte die BGU zu bieten. Die Berufsgenossenschaft, die seit 2006 über 40 Millionen Euro investiert hat, könnte sich sogar vorstellen, auf dem Buchholzer Gelände das gesamte Duisburger Klinikum unterzubringen. „„Es steht wohl außer Frage, dass sich baulich beim Klinikum etwas tun muss“, urteilt Schlaudt. Und fügt hinzu: „Zur Zeit steht alles in den Sternen. Wir planen in verschiedene Richtungen, mit und ohne Klinikum“.
Konkret hat sich die BGU um die 30 neurochirurgischen Betten beworben, die für Duisburg bewilligt wurden. Zur Zeit verfügt das Haus inklusive Reha über 350 Betten. Aus wirtschaftlicher Sicht ist man an einer Aufstockung interessiert.
Über Ärztemangel klagt die BGU im Gegensatz zu anderen Krankenhäusern nicht. „Wir spielen auf universitärem Niveau. Ärzte, die sich weiterentwickeln wollen, bewerben sich nach wie vor bei uns“, versichert Prof. Rixen.