Duisburg-Hüttenheim. . Sonntagmorgen zündeten Einbrecher in der Waldorfschule in Duisburg den Toilettenpapier-Vorrat an. Ein Nachbar wurde auf das Feuer aufmerksam und alarmierte sofort die Feuerwehr. Trotz der schnellen Reaktion ist ein Schaden in Höhe von mindestens 50.000 Euro entstanden. Die Schulleitung ist ratlos.
Schon auf dem Schulhof steigt beißender Geruch nach verbranntem Plastik in die Nase. Am Sonntagmorgen wurde Feuer gelegt in der Waldorfschule an der Heinrich-Bierwes-Straße. Obwohl die Feuerwehr schnell eingriff, beläuft sich der Schaden wohl auf mindestens 50.000 Euro. „Wir fangen immer wieder von vorn an“, sagt Rebecca Kersting zu den teuren Folgen des fünften Einbruchs, seit die Schule Ende 2010 einzog.
Ein aufmerksamer Nachbar, der das Feuer bemerkte und Alarm schlug, hat wohl schlimmeres verhindert. „Bei ihm werde ich mich noch persönlich bedanken“, sagt Kersting. Das Büro von Hausmeister Mike Wagner ist stark beschädigt von Feuer und Wasser, wenig besser sieht’s aus im benachbarten Sportlager für Bälle, Springseile und Gerätschaften. Gebrauchte Computer und Bildschirme, mit denen ein Medienraum eingerichtet werden sollte, sind nun Schrott.
Überschaubare Beute
Den Toilettenpapier-Vorrat haben die Einbrecher wohl in Brand gesteckt, vielleicht auch noch eine Flasche Terpentin des Hausmeisters als Brandbeschleuniger draufgegossen. Die Beute ist überschaubar. Zwei Kassen mit vielleicht 50 Euro haben die Langfinger mitgehen lassen, einen alten Laserdrucker. „Das Ding ist 150 € Wert, wiegt aber mehr als 30 Kilo“, staunt der Hausmeister.
Seit die Waldorfschule (140 Schüler der Klassen 1-10 , 2007 in Angermund gegründet) vor drei Jahren einzog in die ehemalige Hauptschule, machten Einbrecher immer wieder Beute. „Wir wollen es uns hier schön machen, haben aktive Eltern, die viel selbst machen am Wochenende und uns immer wieder Material spenden“, erklärt Rebecca Kersting. „Aber der Lagerraum wurde mehrfach leergeräumt. Das ist auch für die Eltern sehr frustrierend.“
Vandalismus als großes Problem
Vandalismus ist das zweite Problem. Der Schulhof, von den Pavillons auf dem Gelände eingefasst, ist kaum von außen einsehbar. Grillschalen und Pizza-Packungen sind im Sommer Zeugen abendlicher Treffen. Nicht weiter schlimm, wenn die mutwilligen Verwüstungen nicht wären. „Am Wochenende pflanzen wir Blumen, am Montag sieht’s aus, als wäre ein Bagger durch die Beete gefahren“, sagt Mike Wagner.
Chancen, sich zur Wehr zu setzen, gibt es kaum. Den Schulhof abzuschließen, ist aus feuerpolizeilichen Gründen untersagt und wäre am Ende wohl ebenso wirkungslos wie Videokameras. „Sollen ausgerechnet wir als Waldorfschule eine Totalüberwachung installieren?“, fragt Rebecca Kersting.