Duisburg-Wanheim. . Die Bahn rüstet am Bahnübergang Heiligenbaumstraße in Duisburg-Wanheim nun von Halbschranken auf Vollschranken um. Die neuen Anlagen sollen verhindern, dass trotz geschlossener Schranken noch Passanten oder Autos den Bahnübergang überqueren. Für die Sicherungsposten bedeutet der Umbau das Aus.

Ein Zug kündigt sich an. Die Schranken am Bahnübergang Heiligenbaumstraße senken sich. Und schon kommt der Mann aus seinem Häuschen gelaufen, spannt ein Flatterband und fordert jeden Passanten streng zum Warten auf. Das geht schon seit drei Jahren so, rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche. Der Bahn war die Situation in Wanheim zu heikel geworden, weil die kleinen Schranken so viel Platz lassen und weil die Menschen wegen der langen Wartezeiten so ungeduldig sind. Damit soll jetzt Schluss sein.

„Ja, wir rüsten die Bahnübergänge von Halbschranken auf Vollschranken um“, sagt eine Bahnsprecherin auf Nachfrage. Es geht um die vielbenutzten Übergänge an der Atroper Straße und der Heiligenbaumstraße. Dort entstehen innerhalb der kommenden Wochen sogenannte Vollschranken. Die Anlagen sollen verhindern, dass trotz geschlossener Schranken noch Menschen über die Gleise laufen oder Autos an den viel zu kurzen Halbschranken vorbeifahren.

Fernsehteams machten Situation deutschlandweit zum Thema

Für die Sicherungsposten an den Bahnübergängen bedeutet der Umbau das Aus. Im Drei-Schicht-Betrieb wechseln sich die Arbeiter in ihren leuchtenden Warnwesten seit Juli 2010 ab. Eine von der Bahn beauftragte Privatfirma hatte dort in Aufenthaltscontainern mit Dixi-Klo Stellung bezogen. Das sorgte für Aufsehen. Fernsehteams machten die kuriose Situation schon deutschlandweit zum Thema. Kritikpunkt waren die hohen Personalkosten für eine eigentlich automatisierte Strecke. Zu den genauen Kosten für die menschlichen Posten wollte sich die Bahn nie äußern.

Seit der Modernisierung der Güterbahnstrecke vor drei Jahren ist die Höchstgeschwindigkeit der Züge in diesem Abschnitt von 30 auf 50 Stundenkilometer heraufgesetzt. Das Eisenbahnbundesamt hatte deshalb empfohlen, die Bahnübergänge zusätzlich mit Posten zu besetzen. „Sicherheit steht bei uns an erster Stelle“, betont die Bahnsprecherin. Deshalb seien auch die zusätzlichen Ausgaben zu rechtfertigen.

Stadt hatte Beteiligung immer abgelehnt

Dass der Umbau erst jetzt starte, liege an der Finanzierung. Diese sei jetzt sichergestellt. Wer für die Kosten aufkommt, konnte die Bahn zunächst nicht beantworten. Die Stadt hatte eine Beteiligung immer abgelehnt.

Die Bauarbeiten sorgen zwischenzeitlich für Ärger in Wanheim. Von der Ehinger Straße und der Atroper Straße ist es derzeit verboten, nach links Richtung Alt-Wanheim einzubiegen. „Aus Sicherheitsgründen“, heißt es bei der Stadt. Die Ampelanlagen sind abgeschaltet. Aus Sicht der Stadt war es gerade sinnvoll, die Arbeiten jetzt durchzuführen, weil auf der Ehinger Straße wegen der Sperrung deutlich weniger Verkehr unterwegs ist.