Beeckerwerth. Leisere, gummigefederte Schwellen und ein flüssigerer zweigleisiger Betrieb auf der Güterzugstrecke müssten sich eigentlich positiv auf die Lärmentwicklung im Bereich Walporzheimer Straße/Ahrstraße auswirken. Ein Bahnsprecher räumt aber auch ein, dass der Zugverkehr zugenommen hat. Freiwillige Schallschutzmaßnahmen kommen entlang der Strecke frühestens 2017.

Einigermaßen überrascht hat jetzt ein Sprecher der Deutschen Bahn AG in Düsseldorf auf die Beschwerden von Anwohnern der Walporzheimer Straße und der Ahrstraße in Beeckerwerth wegen des Lärms der hinter den Häusern verkehrenden Güterzüge (wir berichteten) reagiert.

Ja, teilt er auf Anfrage der Redaktion mit, das seit vielen Jahren stillgelegte zweite Gleis zwischen Beeck und Baerl sei Ende 2012 neu verlegt worden, im Oktober ebenso ein ebenfalls lange stillgelegtes Überholgleis. Aber dabei seien alte Betonschwellen gegen neue, gummigefederte Betonschwellen ausgewechselt worden. Und durch den wieder zweigleisigen Betrieb sei der Betriebsfluss deutlich verbessert, gebe es weniger belastende Halte und Anfahrten. Beides habe positive Auswirkungen auf die Lärmsituation. Allerdings habe der zweigleisige Betrieb eine höhere Auslastung zur Folge und zum Ziel.

Mehrere Strecken bilden einen Sanierungsabschnitt

Frühestens 2017 könnten die Anwohner mit Schallschutzmaßnahmen auf rein freiwilliger Basis rechnen, also mit einer Lärmschutzwand und/oder Zuschüssen zu Fenstern oder Raumlüftern.

Mehrere Strecken im ganzen Stadtgebiet, insgesamt 17 Kilometer, seien zum Zwecke zusätzlicher Lärmschutzmaßnahmen zu einem Sanierungsabschnitt zusammengefasst worden, so der Sprecher weiter. Dabei würden in Abhängigkeit von der Anzahl der Züge, der betroffenen Anwohner und ihrer Lärmbelastung so genannte Priorisierungszahlen von 0 bis 10 gebildet. Der gesamte Duisburger Abschnitt bringe es dabei auf 4,956, also auf eine mittlere Belastung. Der exakte Kennwert für den Streckenabschnitt Beeck - Baerl (2,7 Kilometer lang) ist nicht bekannt, spielt für die Bewertung offenbar keine Rolle. Und für diesen Gesamtabschnitt laufe zur Zeit die schalltechnische Untersuchung. Dafür müsse mit bis zu neun Monaten Zeit gerechnet werden. Diese Un­tersuchung werde aber nur durchgeführt, weil das Eisenbahnbundesamt die Strecke schon zur Sanierung vorgesehen habe. Die nötigen Finanzmittel ließen dann aber rund drei Jahre auf sich warten. Außerdem müsse der Bau noch angeordnet werden.

Vorübergehend deutlich mehr Zugverkehr

Die Strecke sei seit langem für 100 km/h freigegeben, heißt es. Konkrete Zugzahlen gibt die Bahn nicht heraus. „Sie wären auch nur eine Momentaufnahme“, so der Sprecher. Güterzugverkehr sei stark von der Wirtschaftslage abhängig. Und: „Es gibt einen deutlichen Anstieg“ sagt er. Dazu würden auch Umleitungen beitragen, die mit dem Bau des neuen elektronischen Stellwerks für ganz Duisburg zu tun hätten.