Duisburg-Huckingen. Ein Duisburger Heimatforscher hat die ehemaligen Legebatterien an der Ritterburg Haus Böckum mit einem Konzentrationslager verglichen. Die Aussage auf einer Infoveranstaltung sorgt im Nachhinein für Aufregung. Der Versammlungsleiter bittet um Verzeihung. Eigentlich ging’s um ein ganz anderes Thema.
Die Bürgerversammlung zum Umbau von Haus Böckum sorgt im Nachgang für Aufregung. Nachdem der Huckinger Heimatforscher Bernd Braun die Ställe auf dem Gelände beiläufig als „Hühner-KZ“ bezeichnet hatte, versucht Bezirksbürgermeister Dietmar Eliaß jetzt, die Wogen zu glätten.
„Als Versammlungsleiter möchte ich mich bei allen, deren Gefühle berührt wurden und die sich teilweise bereits telefonisch mit mir in Verbindung gesetzt haben, in aller Form entschuldigen“, schreibt Bezirksbürgermeister Eliaß in einer Stellungnahme. Der Vergleich einer Legebatterie mit einem Konzentrationslager sei für die menschlichen Opfer des Holocausts ein Unding. „Ein Vergleich dieser Stallungen mit einem Konzentrationslager ist aber für alle Überlebenden dieser grausamen Einrichtung beleidigend und verletzend.“
Kopfschütteln in der Sitzung
In der Sitzung hatte sich die Aufregung über Brauns Äußerung zunächst in Grenzen gehalten. Viele Anwesende quittierten die Aussage zwar mit Kopfschütteln. Verärgert zeigte sich der CDU-Abgeordnete Josef Paeßens, aber eher aus anderen Gründen. Paeßens hatte jahrelang als Hofverwalter für Graf Spee die Verantwortung für die Tierhaltung.
Anerkannter Heimatforscher
Braun hat sich seit der Sitzung nicht mehr öffentlich zu dem Vorfall geäußert. Der Heimatforscher gilt im Duisburger Süden als anerkannt. Er setzte sich zuletzt vehement für den Erhalt des mittlerweile gesperrten Wanderwegs über den Huckinger Golfplatz ein. Auch Eliaß nennt Braun einen Bürger, „den ich bis dato sehr geschätzt habe“. Diese „sprachliche Entgleisung“ sei aber „mehr als grenzwertig“ und könne so nicht hingenommen werden. Eliaß betont, selbst Kritiker von Legebatterien zu sein.