Huckingen. . Um den Pappelweg auf dem Golfplatz in Duisburg-Huckingen gibt es weiter Streit. Die Stadt will den Weg aus Sicherheitsgründen ganz sperren. Spaziergänger kämpfen dagegen. Und die Politik will jetzt ganz auf Nummer Sicher gehen und juristische Details klären. Denn es gibt ein altes Versprechen.

Umweltamt und Rechtsamt der Stadt lassen in ihrem vorgelegten Wegekonzept für den Golfplatz in Huckingen keinen Zweifel aufkommen: Der Wanderweg über den Platz soll geschlossen werden. Stattdessen soll ein anderer Weg entlang der A 59 neu ausgewiesen werden. Die Bezirksvertretung soll die Pläne in ihrer Sitzung am Donnerstag beschließen.

Der Aufschrei ist schon jetzt da. Stadt und Golfplatzbetreiber hätten die Bürger seinerzeit getäuscht, sagen die Protestführer Wolfgang Leiendecker und Bernd Braun. Damals gab es das Versprechen – und das will auch niemand bestreiten – dass alle Wege auf dem Golfplatz erhalten bleiben, wenn die Anlage gebaut wird. Jetzt soll ausgerechnet der historische Pappelweg dicht gemacht werden. Das sei doch Bürgerbetrug, sagen die beiden Beschwerdeführer, die Unterstützung des Bürgervereins erhalten haben.

Die Stadt verweist auf die alten Gründe. Es könnte ja jemand einen Golfball an den Kopf bekommen. Ein Risiko, das auf so ziemlich jedem anderen Golfplatz über Netze und Schilder gelöst ist – sagen Braun und Leiendecker. Die Stadt- verwaltung will das Haftungsrisiko aber weder sich noch dem Golfplatzbetreiber zumuten – altes Versprechen hin oder her.

Juristische Fragen ungeklärt

Ob die Politik bei den Sperrplänen mitmacht, ist auch nach mehr als ein Jahr dauernder Diskussion weiter völlig offen. SPD-Fraktionschef Hartmut Ploum sieht all seine Fragen, die er an die Stadtverwaltung gestellt hatte, noch nicht beantwortet. Der Teufel stecke im rechtlichen Detail. Der Jurist will wissen, ob die städtische Haftpflicht ähnliche Bedenken sieht. Und ob der Weg fest im Bebauungsplan verankert ist. Dann wäre die Schließung weitaus schwieriger.

All diese Fragen sind noch nicht beantwortet. „Wir werden uns ergebnisoffen die Antworten anhören“, sagt Ploum, der in einer vergangenen Sitzung des Stadtteilparlaments schon bemängelt hatte, dass die Stadtverwaltung mehr schlecht als Recht zu dem Fall Auskunft geben konnte. Auch ein Bürgerantrag von Braun und Leien­decker ist seit mehr als einem Jahr unbeantwortet.

Stadtsprecher Peter Hilbrands bittet um Geduld: „Die juristische Prüfung ist noch nicht beendet.“ Die Stadtverwaltung werde in der Sitzung mündlich weitere Auskünfte geben können.

Bürger sammeln Unterstützer

Wolfgang Leiendecker und Bernd Braun trommeln weiter die Unterstützer zusammen. „Wir wollen in der Sitzung Präsenz zeigen“, sagt Leiendecker. Jeder Bürger, der für den Erhalt des Weges sei, solle in die öffentliche Sitzung kommen. Falls eine Entscheidung fällt, will man wenigstens dabei sein.