Duisburg-Huckingen. Die Bezirksvertretung Duisburg Süd hat beschlossen, dass der Wanderweg über den Golfplatz in Duisburg-Huckingen für immer gesperrt bleibt. Die große Fraktionen von SPD und CDU schlossen sich den Bedenken der Stadtverwaltung an - zu gefährlich sei es für Spaziergänger auf dem Pappelweg zu laufen.

Gleich mehrfach musste Bezirksbürgermeister Dietmar Eliaß die Gäste im Sitzungssaal der Bezirksvertretung zur Mäßigung rufen. Gut 25 Menschen machten ihrem Ärger über die Sperrung des Wanderweges über den Golfplatz mitunter lautstark Luft – vergeblich. Das Stadtteilparlament zog nach jahrelanger Diskussion einen Schlussstrich.

Der sogenannte Pappelweg zwischen Haus Böckum und der Remberger Straße wird nicht mehr freigeschnitten und freigegeben. Stattdessen wollen Stadt und Golfplatzbetreiber den Weg entlang der A 59 offiziell als Wanderstrecke ausweisen und weiter Richtung Süden verlängern. Das reicht vielen Wanderfreunden nicht. Sie verweisen auf das alte Versprechen, das beim Bau des Golfplatzes abgegeben wurde. Damals hieß es, dass die alten Wege erhalten bleiben sollen. Daraus wird jetzt nichts.

Zu gefährlich auf dem Weg zu laufen

Es sei viel zu gefährlich auf dem Pappelweg zu laufen, sagte Golfplatz-Betreiber Johannes Fülöp, der zu Beginn der Sitzung seine Position verteidigen durfte. Die Golfbälle seien bis zu 200 Kilometer in der Stunde schnell, flögen 180 Meter weit. „Wenn meine Kinder dort spazieren gehen wollten, ich würde es ihnen nicht erlauben.“ Es sei auch kein Angriff auf die Spaziergänger: „Es geht definitiv nicht darum, den Bürgern irgendetwas wegzunehmen.“

Nachdem es viel Kritik an der Arbeit der Stadtverwaltung in dieser Sache gegeben hatte, erläuterten Rechts- und Umweltamt vor Publikum nun etwas ausführlicher die Haltung der Stadt. Ein Schild, das vor Golfbällen warnt, sei nicht genug, um den Weg offiziell zu öffnen, sagte Anja Henn-Lange vom Rechtsamt der Stadt. „Ein Schild kann nur ausreichen, wenn der Weg auch gesperrt ist.“

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Auf breiten Widerspruch im Publikum stieß die Haltung der Stadt, auf dem Golfplatz keine Fangnetze zulassen zu wollen. Das sei aus Landschaftschutzgründen überhaupt nicht zulässig. Außerdem bestehe die Gefahr, dass sich Vögel in den Maschen verheddern. Auf anderen Golfplätzen in der Region gehören solche Fangnetze zwar zur Standardausrüstung. Darauf wollte die Stadtverwaltung aber nicht eingehen. Man sehe keine Chance, solche Netze zu genehmigen. Auch Fülöp wollte keinen Weg erkennen, Netze aufzustellen. Dabei seien die Kosten nicht einmal der wichtigste Punkt: „Ich weiß nicht, wie so ein Netz aussehen kann.“

Fraktionen schlossen sich Meinung der Verwaltung an

Die großen Fraktionen von SPD und CDU schlossen sich mehrheitlich der Meinung von Stadtverwaltung und Golfplatz-Betreiber an. Das Recht lasse keine andere Wahl. Fünf Mitglieder der Bezirksvertretung stimmten gegen die Sperrung des Weges – zu wenig. Erhalt. Die Gegner zogen enttäuscht ab – und ließen im Treppenhaus ein Plakat samt Golfball zurück.