Kreuz Duisburg - A 524 wird trotz Projektstopp weitergebaut
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Duisburg. Obwohl das NRW-Verkehrsministerium die Autobahn-Verlängerung der A 524 bis Krefeld derzeit nicht weiter vorantreiben will, gehen die Planungen für den auf knapp 52 Millionen teuren Autobahn-Ausbau weiter. Der Grund dafür ist, dass die Aufträge zum Autobahnausbau schon vergeben wurden.
Die Planungen für den Weiterbau der A 524 gehen weiter, obwohl das NRW-Verkehrsministerium jüngst in der WAZ ankündigte, die Autobahn-Verlängerung bis Krefeld nicht weiter vorantreiben zu wollen. Dabei bleibt’s auch. Das Aus für das Gesamtprojekt ist weiter beschlossene Sache. Die Schnellfahr-Trasse wird trotzdem wenigstens bis Ungelsheim auf Autobahn-Standard verlängert. Hauptgrund: Die Aufträge sind schon vergeben.
Duisburg und die A59
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„Wir bereiten den Neubau der drei Brücken vor“, sagt Bauleiter Roland Schmidt. Gemeint sind die Überführungen über die Düsseldorfer Landstraße, die Stadtbahn und den Angerbach. Auch die Bundesstraßen-Abfahrt Huckingen soll auf Autobahn-Standard neu gebaut werden. Zum Weiterbau gehört, dass die Autobahn im Bereich von Ungelsheim etwa 1,5 Meter höher gelegt wird als die heutige B 288. Etwa 500 Meter westlich der Abfahrt Huckingen bei Serm soll die Trasse dann in die Bundesstraße 288 übergehen.
Konkrete Planungen sind in Arbeit
Wie es dann weitergeht, ist noch völlig offen. Das Verkehrsministerium hatte angekündigt, die B 288 durchgängig zur vierspurigen Bundesstraße ausbauen zu wollen. Konkrete Planungen sind jetzt in Arbeit. Macht es denn überhaupt noch Sinn, die Autobahn weiterzubauen, wenn sie nie als Komplett-Projekt verwirklicht wird? „Ich glaube schon“, sagt Roland Schmidt. „Der Anschluss würde nicht ordentlich funktionieren.“
Das Autobahn-Teilstück, das gerade gebaut wird, endet vor Huckingen mit einer steilen Rampe. Diese Auffahrt müsse sanfter in die Bundesstraße überführt werden. Außerdem seien die Brücken auch nicht mehr im allerbesten Zustand und müssten sowieso bald saniert werden.
Es sei fraglich, ob die Renovierung der Bundesstraße deutlich billiger komme als der Ausbau zur neuen Autobahn.
Baustart im kommenden Jahr
Baustart für den Weiterbau soll im kommenden Jahr sein, wenn der Ausbau rund um das Autobahnkreuz Duisburg-Süd fertig ist. Schmidt rechnet damit, dass es im Frühjahr 2014 soweit sein soll, wenn nichts dazwischenkommt.
Mit den ersten vorbereitenden Maßnahmen geht es schon nächsten Monat los. Entlang der Heidberg-Siedlung rücken schon die ersten Bagger an. Dann soll dort eine große Lärmschutzwand zur Bundesstraße 288 hin entstehen. Die Wand soll auch später den Lärm der höhergelegten Autobahn abhalten.
Insgesamt kalkuliert das Land die Kosten mit aktuell 51.876 Millionen Euro für den Autobahn-Ausbau (Kreuz Duisburg Süd + Weiterbau bis Serm). Für einen Kilometer Autobahn rechnet man (ohne Anschlussstellen) mit gut fünf bis zehn Millionen Euro Baukosten. Ein Kilometer Bundesstraße, selbst wenn er vierspurig ausgebaut wird, ist in der Regel günstiger zu haben. Die Standards sind nicht so hoch.
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