Seniorin verirrte sich in Autobahn-Baustelle bei Duisburg
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Huckingen/Rahm. . Eine Seniorin hat sich in der Baustelle für das neue Autobahnkreuz Duisburg-Süd verirrt. Sie beschuldigt die Baufirmen, die Baustelle nicht richtig abgesichert zu haben. Obwohl das Sicherungskonzept genehmigt war, kündigt Bauleiter Roland Schmidt nun eine Prüfung des Falls an.
Sie kann die Spötter schon hören. Da werde wohl mal „wieder eine von diesen senilen Senioren“ am Steuer unterwegs gewesen sein, werde es ganz schnell heißen. Frau B. will deshalb lieber nicht mit ganzem Namen in der Zeitung stehen. Die Mittsiebzigerin verirrte sich mit ihrem Mercedes in der Baustelle für das neue Autobahnkreuz Duisburg-Süd.
„Es war nicht meine Schuld“, sagt die Frau, die nach eigenen Angaben seit mehr als 40 Jahren unfallfrei hinter dem Steuer unterwegs ist. Als ehemalige Berufskraftfahrerin sei sie gewohnt, auch mit schwierigen Situationen im Verkehr umzugehen. „Diese Baustelle ist furchtbar schlecht abgesichert.“
"Man hat ja zwei Augen im Kopf"
Die rüstige Seniorin wollte mit ihrem Mercedes von der Bundesstraße 8 auf die A 524 in Richtung Breitscheider Kreuz fahren. Dieser Abzweig ist nur provisorisch angelegt. Die Baustellenzufahrt auf die neue höhergelegte Südtrasse kreuzt das Provisorium. Die Frau geriet dabei irgendwie zwischen die Pfosten und landete auf dem Kiesweg. „Ich hatte Angst, dass ich mich festfahre und das Auto absackt.“ Der ehemaligen Profi-Steuerfrau gelang es dann über die noch nicht freigegebene Südfahrbahn einen Ausgang auf die A 524 zu finden. „Ich bin ganz knapp zwischen Gittern durch.“
Dass die alte Dame vom rechten Weg abkam, lässt sich beim Redaktionsbesuch auf der Baustelle durchaus nachvollziehen. An der Zufahrt weisen alte gelbe Fahrbahnmarkierungen sowohl den richtigen Weg als auch den Weg in die Baustelle. Allerdings blockiert einige Tage später eine Bake die Zufahrt zur Baustelle. „Die hat da nicht gestanden als ich reingefahren bin“, sagt die adrette Seniorin. „Für mich war das offen. Man hat ja zwei Augen im Kopf.“
Konkreter Fall soll geprüft werden
Ein menschlicher Fehler lasse sich nicht ausschließen, sagt Bauleiter Roland Schmidt. Womöglich habe ein Bauarbeiter irgendetwas beiseite geschoben und dann nicht wieder richtig hingestellt. Generell sei die Absicherung aber keine Sache von Zufall. „Es gibt ein Konzept, das vorher erarbeitet und genehmigt werden muss.“ Ein Fachunternehmen für Verkehrssicherung installiere die Markierungen, Bake und Warnzeichen. Das werde später auch kontrolliert. Er wolle auch den konkreten Fall prüfen.
Für Schmidt ist es der erste Fall dieser Art an der A 524. „Es gibt häufiger mal Autofahrer, die fahren einfach Baustellen-Lkw hinterher, wenn sie in die Baustelle einbiegen.“ Frau B. will weiter Auto fahren. „Solange ich es im Griff habe.“
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