Duisburg-Huckingen/Ungelsheim. . Die SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas kritisiert, dass die aktuelle Diskussion um den Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück zu sehr von wichtigen Sachthemen ablenke. Sie setzt sich für die Einführung des Mindestlohns und schnelle Hilfen für klamme Kommunen ein.
Der Wahlkampf für den Deutschen Bundestag ist beim Neujahrsempfang von zwei SPD-Ortsvereinen im Duisburger Süden angekommen.
Der Ortsverein Hüttenheim und Huckingen hatte mit den Genossen aus Ungelsheim, Mündelheim, Serm und Ehingen erstmals zusammen zum Polit-Talk ins VfL-Süd-Vereinsheim eingeladen. Der Zuspruch war derartig gut, dass fortwährend neue Stühle für die Gäste her mussten. Kurt Homberg konnte es kaum fassen. Sogar zwei neue Mitglieder gewann sein Ortsverein am Vormittag.
Zustimmung für die Abgeordneten
Gekommen waren zahlreiche Vertreter der Vereine und Institutionen des Duisburger Südens. Mit Spannung erwarteten die Gäste die Ausführungen von Landespolitikerin Sarah Philipp und der Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas. Philipp, die seit Juni Abgeordnete in Düsseldorf ist, sprach die für den Süden wichtigen Themen B288 und die Anbindung an den Mannesmann-Acker an.
Als Mitglied des Verkehrsausschusses will sie zwischen den Beteiligten, Bund, Land und Kommune, vermitteln. „Das Thema ist älter als ich“, sagte die junge Politikerin. Sie habe jedoch die Hoffnung, hierbei ein Stück voranzukommen. Zur geplanten CO-Pipeline sagte sie: „Sie soll nicht in Betrieb gehen.“ Auch die Zukunft der U79 bereitet Philipp Sorge. Sie sei eine wichtige Verkehrsverbindung für viele Duisburger. „Kein Mensch kann sich vorstellen, wie es hier ohne U79 aussehen soll.“ Ihre fragliche Zukunft müsse gelöst werden.
Diskussion um Steinbrück lenkt ab
Ihr letzter Auftritt auf dem Vereinsgelände des VfL Süd liegt schon einige Jahre zurück. Doch Bärbel Bas, damals im Trikot von Adler Duisburg, erinnerte sich kurzzeitig an ihre aktive Zeit als Libero zurück, bevor sie Tacheles redete. Wie eine Fußballerin gab sie sich kämpferisch. Aus Berlin berichtete sie von einem zerknirscht wirkenden Peer Steinbrück. „Möglicherweise haben wir einen angeschlagenen Kanzlerkandidaten“, räumte die Abgeordnete zu Beginn ein und ergänzte: „Wir hätten gerne bessere Umfragewerte.“ Doch die Diskussion um Steinbrücks Aussagen lenke vor wichtigen Themen ab.
Bas blickte auf die Bundestagswahl am 22. September und warb für ihre politischen Ziele. So versprach die Politikerin, beim Wahlerfolg das umstrittene Betreuungsgeld abzuschaffen, einen Mindestlohn einzuführen und direkte Bundeshilfen fürs Bildungssystem von 2 Milliarden Euro zu ermöglichen. Auch solle der Bund klamme Städte wie Duisburg künftig besser unterstützen können, forderte sie. Von den Gästen gab es hiefür viel Beifall.