Duisburg-Huckingen. . Eine Beschwerde über den Lärm, den private Veranstaltungen im Steinhof verursachen sollen, sorgt beim Trägerverein für Unverständnis. Geschäftsführer Arno Eich ist von der Diskussion derartig genervt, dass er über einen Rücktritt nachdenkt.
Ist der Lärm, der durch Veranstaltungen im Steinhof erzeugt wird, zu laut? Oder sind Beschwerden übertrieben? Die Meinungen darüber gehen auseinander. Zwar hat Arno Eich, Geschäftsführer des Kultur- und Bürgerzentrums, schon länger keine Beschwerden mehr gehört. Dennoch geht der Trägerverein lieber auf Nummer sicher.
Auf einigen Hinweisschildern wenden sich die Kulturschaffenden mit einer Bitte direkt an die Besucher. „Nach 22 Uhr bitte nicht mehr draußen aufhalten. Das Ordnungsamt kommt schnell vorbei wegen Ruhestörungen“, steht auf den Hinweistafeln der Einrichtung geschrieben. Denn gegenüber befindet sich ein Mehrfamilienhaus.
Eigentümer Wilhelm Oehmen empfindet die Geräuschkulisse an manchen Abend als unangenehm. „Ich habe schon Mieter verloren“, meint der Huckinger. Vor allem die privaten Feiern sieht Oehmen kritisch. „Das geht oft bis spät in die Nacht. Diese türkischen Hochzeiten sind am schlimmsten.“
Beschwerden des Hauseigentümers
Mit den Beschwerden des Hauseigentümers hat sich Arno Eich in der Vergangenheit immer wieder mal auseinandergesetzt. „Warum wendet er sich nicht direkt an uns?“, fragt er. Dass der Anwohner sich immer noch gestört fühlt, kann er kaum nachvollziehen. „In den vergangenen drei Jahren hat es kaum Beschwerden gegeben.“
Grundsätzlich hat sich der Trägerverein in den Verträgen mit Mietern abgesichert. Kommt es zu Ruhestörungen, müssen Veranstalter dafür gerade stehen. Sie müssten sich wie alle anderen „an ganz normalen Gepflogenheiten halten.“ Bewusst verzichtet der Verein daher auf häufig ausufernde Feiern zu 18. Geburtstagen. Bei größeren Veranstaltungen sorgen Sicherheitsleute an den Türen für die Einhaltung der Ruhe.
Wunsch nach mehr Toleranz
Dass die kulturelle Einrichtung in die Kritik gerät, ärgert Eich deutlich. Er hat den Eindruck, dass häufig zu Unrecht der Steinhof mit Lärmbelästigung in Verbindung gebracht werde. „Es fällt viel auf uns zurück“,meint er. Die Bahn, ganz in der Nähe, hält der Geschäftsführer für lauter. Und die Passanten, die von der Haltestelle häufig vorbeikämen. „Wenn sie sich draußen unterhalten, dann können wir doch nichts dafür.“ Das sei überall ein Problem. Man könnte auch bewusst Lärm suchen.
„Wen das stört, der sollte lieber wegziehen“, so Eich. Er wünscht sich mehr Toleranz. Ansonsten sieht Eich das soziale Miteinander, das sich in Huckingen etabliert hat, gefährdet. Ihn selbst haben die Diskussionen offenbar mürbe gemacht. Gegenüber unserer Zeitung sagt Eich: „Wenn das so weitergeht, trete ich zurück.“