Huckingen. Die Suffolk Youth Wind Band war im Bürgerzentrum zu Gast. Junge Musiker sind schon Profis
. Schon bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1984 ertönte die von John Williams komponierte „Olympische Fanfare“. Dieses Musikstück sollte bereits damals als musikalische Repräsentation der heroisch-großartigen Leistungen dienen. Auch die Suffolk Youth Wind Band, ein Jugendblasorchester aus Großbritannien, eröffnete ihr letztes Europakonzert am Sonntagabend im Kultur- und Bürgerzentrum Steinhof mit der bekannten Hymne und nahm die circa 100 Besucher mit auf eine musikalische Reise – eine Mischung aus reinen Blasmusikstücken, Jazz, Big Band und Showmusik.
In den ersten acht Minuten geht es mit Nigel Hess‘ „Global Variations“ einmal um die Welt. Die musikalisch imitierten Turmglocken von Big Ben läuten den Beginn des weltweiten Kurztrips ein. Klarinetten, Tuben, Saxofone, Querflöten, Posaunen, Trompeten und das Schlagzeug führen die Besucher in unterschiedliche Länder. Zwischenstopps sind unter anderem in Frankreich, Spanien, Ägypten, Indien, China, Australien und USA.
Nach einem abschließenden Abstecher nach Irland und Schottland läuten die Glocken von Big Ben erneut. Schon bei diesem Stück zeigen die Jugendlichen ihre hochmusikalischen Fähigkeiten. Diese müssen sie, bevor sie dem Orchester beitreten können, auch erst einmal beweisen.
Vorspiel im Oktober
„Im Oktober jedes Jahres gibt es Vorspiele, bei denen die Musiker mit einem geeigneten Standard ausgewählt werden“, erklärt Hilary Turner, die stellvertretende Leiterin des Suffolk County Music Service.
Diese Organisation bietet Jugendlichen zwischen elf und 19 Jahren ein umfassendes Programm von Musikkursen außerhalb des regulären Schulunterrichts. „Wir wollen das musikalische Potenzial fördern“, sagt Turner. Mit einem anspruchsvollen Lehrprogramm werden die Schüler auf die anschließende europäische Konzerttour vorbereitet. Klassische Stücke von Richard Wagner oder die extra für ein Blasorchester zusammengestellten Werke von Walt Disney werden dann ausgiebig geprobt.
Geeignete Lokalitäten für ihre Auftritte sucht sich das 46-köpfige Ensemble selbst. So wendete sich die Leitung des Orchesters an das Kultur- und Bürgerzentrum Steinhof. „Damit will die Band auch Häusern wie unserem die Gelegenheit geben, den Bürgern kostenlos etwas zu bieten“, erklärt Elke Sommer, Vorsitzende des Steinhofs. Außerdem unterstütze die Institution solch eine Gruppe gerne.
Besucher loben Angebot
Dies lobte nach dem Konzert auch die Besucherin Rita Fischer: „Ich finde es wichtig, so jungen Leuten eine Bühne zu bieten.“ Sie sei von der Vielseitigkeit begeistert. Joachim Dunkel, selbst Trompetenspieler, hätte gerne noch bekanntere Stücke gehört. Erst als Zugabe gab es populäre Stücke in Form eines Medleys von Michael-Jackson-Songs. Doch das trübte seinen Eindruck des Ensembles nicht: „Es hat einen schönen Job gemacht.“