Duisburg. . Die Sprecher des neu gegründeten Grünen-Ortsverbandes Duisburg-Süd haben die Schwerpunkte ihres politischen Programms vorgestellt. Darunter sind der Arbeitsplatz-Erhalt bei HKM und die GNS-Schließung, aber auch die Senioren-Betreuung.
Nach dem Linksrutsch im Vorstand des Grünen-Kreisverbandes Duisburg Ende 2009, präsentiert sich der neue, am Wochenende in Buchholz gegründete Ortsverband Duisburg-Süd mit seinen 35 Mitgliedern eher pragmatisch.
Die beiden neu gewählten Sprecher Anna von Spiczak und Sebastian Ritter kündigten an, sich natürlich auch mit der geplanten neuen Kokerei bei HKM in Ehingen und ihren Emissionen zu beschäftigen. Aber Duisburg sei nun mal Stahlstandort und man müsse auch die Arbeitsplätze bei HKM langfristig sichern, so Ritter und von Spiczak.
Zentrale Forderungen der Grünen im Duisburger Süden bleiben dagegen die Schließung der Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) in Wanheim, die radioaktiven Müll nahe einem Wohngebiet behandelt, sowie der Stopp der CO-Pipeline.
Nachholbedarf bei Radwegen im Süden
Darüber hinaus setzen Sebastian Ritter und Anna von Spiczak aber auch eigene Schwerpunkte. Ritter: „Die Radwege im Duisburger Süden sind zu einem großen Teil in einem katastrophalen Zustand, zum Beispiel an der Sittardsberger Allee.“ Hier gebe es einen großen Nachholbedarf, so Ritter. Der Buchholzer will sich als neuer Grünen-Sprecher auch für den Schutz und gegen die Diskriminierung von Minderheiten im Duisburger Süden einsetzen.
Anna von Spiczak will sich als neue Sprecherin auch um die Senioren zwischen Wedau und Mündelheim kümmern. Dabei will sie auch Fragen der Nahversorgung und der Daseinsfürsorge für ältere Mitmenschen vor dem Hintergrund des demographischen Wandels thematisieren. Der Huckingerin liegt auch am Herzen, die geplante Schließung des Bertolt-Brecht-Berufskollegs am Biegerhof zu verhindern. Vor dem Hintergrund langfristig zurückgehender Schülerzahlen ließen sich Schulschließungen nicht vermeiden, aber im Falle des Berufskollegs mache solch eine Maßnahme keinen Sinn, so von Spiczak.
Kurzbiographien der Sprecher
Sebastian Ritter (28) wuchs in Buchholz auf und besuchte dort die Schule. Heute ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Duisburg-Essen. Am Fachbereich Chemie in Essen beschäftigt sich Ritter u.a. mit dem Thema Nano-Technologie. Nebenbei unterrichtet der Chemie-Wissenschaftler auch Chemie am Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasium in Huckingen. Seit 2009 ist Sebastian Ritter Mitglied der Grünen in Duisburg.
Anna von Spiczak (24) wuchs in Huckingen auf und besuchte dort das Mannesmann-Gymnasium. Nach dem Abitur 2006 studiert sie bis heute Politikwissenschaften an der Uni Duisburg-Essen. Das Bachelor-Examen hat von Spiczak bereits. Ihre Examensarbeit schrieb sie bei dem renommierten Politikwissenschaftler Korte zum Thema „Atompolitik“. Über die Beschäftigung mit diesem aktuellen Thema kam sie Anfang 2010 zu den Grünen. Der Master-Abschluss soll Ende 2011 folgen. Danach kann sich Anna von Spiczak eine Arbeit im Politikmanagement, in der Öffentlichkeitsarbeit oder in der Verwaltung vorstellen.