Hüttenheim. .

Pläne, Ablauf der Bauarbeiten sowie die zu erwartenden Auswirkungen auf die unmittelbare Umwelt im Zusammenhang mit der Erweiterung der Kokerei stellten die Hüttenwerke Krupp Mannesmann bei einem Bürgertreff in der Hüttenschenke vor. Das 400 Mio teure Projekt - Arbeitsdirektor Peter Gasse: „Diese Summe ist für uns kein Pappenstil“ - wird dauerhaft für 50 neue Arbeitskräfte bei d er Hütte sorgen, allerdings auch für größere Umweltbelastungen. HKM wird seine Koksproduktion verdoppeln, die Belastung für die Umwelt werden aber in einem wesentlich kleineren Rahmen steigen, moderne Techniken sollen dies möglich machen.

Peter Gasse referierte zunächst, dass HKM zur Zeit gut ausgelastet sei, der Vertrag mit der Kokerei Prosper allerdings 2013 ausläuft. Damit drohte der Hütte aus Koksmangel eine Einschränkung von 20 Prozent ihre Produktivität. Mit der neuen Kokerei, die im vierten Quartal 2013 in Betrieb gehen soll, sichere man langfristig die 7000 Arbeitsplätze.

Vor wenigen Wochen wurde, so ein HKM-Sprecher, die letzte im Ruhrgebiet geförderte Kohle aufbereitet, nun ist HKM auf Importkohle angewiesen.

Die Planungen für die Batterie laufen seit 2000, angesichts der Weltwirtschaftskrise verabschiedeten sich die HKM-Eigner im April 2009 endgültig von dem Projekt. Nicht zuletzt Exportbeschränkungen durch China sowie der Aufschwung der Konjunktur sorgten im Februar 2010 für neue Aktivitäten, die im September 2010 in die endgültige Freigabe mündeten.

Langfristig sollen rund 70 Prozent der benötigten Menge über den Hafen angeliefert, dort mit einem neuen Kran mit 19 Kubikmeter Greifervolumen entladen und dann in einem geschlossenen Bändersystem über das Werksgelände zum Kohlenlager befördert werden. 3,2 Mio Tonnen Kohle sollen künftig pro Jahr zu Koks verarbeitet werden.

Mit einer Produktionskapazität von mehr als 1 Mio Tonne pro Jahr war die 1984 in Betrieb genommene erste Batterie bis 2002 die weltweit größte Anlage. Für die Erweiterung ist ein neuer 70 Meter hoher Löschturm geplant. Um die Batterieerweiterung herstellen zu können, müssen 151000 Tonnen Boden ausgehoben und 89500 Tonnen Stahlbeton verbaut werden. Insgesamt müssen 294 000 Tonnen bewegt werden, davon sind bereits 120 000 Tonnen umgesetzt. Die Bautätigkeit wird in den nächsten 33 Monaten sorgen, dass 16 Lkw-Transporte mehr notwendig werden, davon 12 externe und vier interne Bewegungen.

Dr. Udo Kalina, Leiter Umweltschutz bei HKM, stellte die Auswirkungen nach den Bauarbeiten auf die Anwohner den Zuhörern vor. „Trotz der erheblich größeren Produktionsmenge wird es keine größeren Belastungen geben“, durch die Anlieferung über den Rhein wird zu den derzeitigen 60 Zugbewegungen nur eine weitere dazukommen, auf der Straße werden es 14 Bewegungen mehr sein.“ Züge werden HKM mit fertigem Koks verlassen, da die neue Kokerei mehr produziert als im Hüttenheimer Werk verbraucht wird. HKM hat nach Werksangaben einen Bedarf von 1900 Mio Tonnen, bei TKS sind es 4100 Mio Tonnen. Produzieren wird die Hütte in Zukunft 2,3 Mio Tonnen Koks, der Überschuss von 400 000 Tonnen werde größten Teils an Thyssen Krupp Steel geliefert. Bei der Verdoppelung wird die Belastung für die Anwohner beim Gesamtstaub weniger, beim Feinstaub allerdings mehr.