Duisburg. „Die neuen Lieder knallen mehr rein“: Philipp Eisenblätter gibt mit dem „Hotel Angerhof“ seinen Songs ein Dach. So klingt die neue CD.
Philipp Eisenblätter, der Sänger des Duisburg-Liedes setzt seit einiger Zeit komplett auf die Musik. In den vergangenen Monaten war der 37-Jährige in einer besonders kreativen und produktiven Phase. Nachdem er im vergangenen Jahr das Album „Das Jahr, das sich um eins verschiebt“ herausgebracht hat, legt er nun am kommenden Freitag eine neue Platte vor. Unter den zwölf neuen Songs finden sich mit „Am Ufer des Rheins“ und einem Lied über seine Heimat Huckingen auch wieder Hommagen an Duisburg. Im Gespräch erzählt Philipp Eisenblätter, was ihn inspiriert, warum das Konzertgeschäft momentan schwierig ist und warum er die CD nach dem „Hotel Angerhof“ benannt hat.
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Das Hotel Angerhof hat auch schonmal bessere Zeiten gesehen. Wie entstand dieser Album-Titel?
Stimmt, das Hotel Angerhof ist ein Lost Place, an dem ich regelmäßig vorbei gekommen bin. Es versprüht eher den Charme vergangener Tage. Ich mag die Vorstellung, einen Ort zu haben, wo alle meine Songs gemeinsam unter einem Dach wohnen.
Duisburger Musiker arbeitete mit seinem Bruder zusammen
Das letzte Album ist erst vor gut einem Jahr erschienen. Was hat sie in den vergangenen Monaten bewegt - worum geht es diesmal in den Songs?
Bei dieser CD habe ich mit meinem Bruder Daaivy (21) zusammengearbeitet, der hat gerade sein Studium als Sound-Engineer abgeschlossen. Er hat einige Beats und Hip-Hop-Einflüsse hineingebracht und hat als Produzent fungiert. Die Songs knallen mehr rein. Bei ,das Jahr, das sich um eins verschiebt’, habe ich ja mit Tom Liwa zusammengearbeitet. Diesmal war es schön, mit meinem Bruder zu arbeiten. Insgesamt hatte ich 20 Lieder, von denen ich dann zwölf ausgesucht habe. Es sind wieder Sachen dabei, die mich in der Zeit beschäftigt haben, aber auch Beobachtungen.
Erst habe ich überlegt, ob ich mich im Titel nochmal mit dem Thema ,Vater Rhein’ beschäftigen soll, aber dazu gibt es auch schon viel. Zum Hotel Angerhof hatte ich mal vor, einen Liederzyklus zu entwickeln. Nun ist es eben ein ganzes Album geworden.
Hier in der Umgebung haben sie viele Fans, die zu Ihren Konzerten kommen. Wie sieht es in anderen Gegenden von Deutschland aus?
Ich spiele auch in anderen Regionen Konzerte. Ich war zum Beispiel in Lübeck in einem Laden, der sehr bekannt dafür ist, dass dort viele Musiker auftreten. Die Zuhörer dort kannten mich größtenteils nicht, hatten aber trotzdem Spaß und waren begeistert. Ich bemühe mich derzeit um Auftrittsmöglichkeiten, aber das ist relativ schwierig.
Woran liegt das?
Für viele ist die Corona-Zeit zwar schon vorbei, aber es gibt immer noch Nachwirkungen. Konzerte müssen nachgeholt werden. Ich habe Veranstalter angeschrieben oder Locations direkt. Dann heißt es manchmal, dass man erst einmal die Zusagen abarbeitet, die man vor oder während Corona gegeben hat. Außerdem entscheiden sich die Zuschauer immer später, ob sie sich ein Konzert anschauen. Und wenn der Vorverkauf nicht gut läuft, werden Veranstaltungen manchmal abgesagt, obwohl kurz vorher noch ein paar Leute gekommen wären.
Auf welchem Konzert waren Sie selbst zuletzt?
In Duisburg habe ich mir einen Auftritt von Wolfspelz angeschaut, das war im Rahmen der Akzente. Wenn ich an die größeren Sachen denke, dann waren das im vergangenen Jahr zum Beispiel Nick Cave und Bob Dylan.
Die Musikzeitschrift Rolling Stone hat Sie schon einmal lobend erwähnt. Mit Einslive wurden sie bereits von einem großen Radiosender gespielt. Hilft das?
Kurze Zeit danach schon. Aber man muss am Ball bleiben. Andererseits kann ich mich auch immer noch auf die Konzerte beziehen, bei denen ich für Stoppok den Support gemacht habe.
Wo wird es Ihr neues Album geben?
Man kann es auf der Seite www.bandcamp.com bestellen. Das ist eine Plattform, auf der die Musiker fair bezahlt werden. Wer es nur elektronisch hören möchte, kann sich dort die Titel herunterladen. Das Album wird 18 Euro kosten, digital sieben Euro.
Ist eine Veröffentlichungsparty geplant?
Ich gebe kurze Zeit nach dem Erscheinungstermin zwei Konzerte. Am 5. Mai bin ich solo zu Gast im Laden Eden in Neudorf, am 11. Mai spiele ich mit Band im Steinhof. Darauf freue ich mich schon, in Duisburg zu spielen, wenn viele Freunde oder Familie kommt, sind immer besondere Momente.
>> Die nächsten Konzerte
Tickets für das Konzert im Turmzimmer des Steinhofs am 11. Mai gibt es ab sofort im Vorverkauf. Der Eintritt kostet 18 Euro.
Das Konzert im Laden Eden kostet keinen Eintritt, am Ende geht der Hut rum.