Duisburg-Huckingen. Philipp Eisenblätter hat seinem Heimatstadtteil Huckingen ein Lied gewidmet. Worüber er singt und welche besondere Vorgeschichte das Lied hat.
„Ich liebe meine Heimat und dieses Zuhausegefühl“, meint der Duisburger Sänger Philipp Eisenblätter (37). Das macht sich in einigen seiner Lieder bemerkbar, wenn er von Kindheitserinnerungen, vom Rheinufer und dem Leben in Duisburg singt – nicht nur im mittlerweile bekannten „Duisburg-Lied“ aus 2017. Jetzt hat er auch seinem Heimatstadtteil Huckingen ein Lied gewidmet.
Ein Video auf seinen Social Media-Kanälen vom Samstag (17. Dezember) zeigt Philipp Eisenblätter, wie er mit einer Akustikgitarre in einem Garten sitzt, dick eingepackt in eine braune Teddy-Jacke und einen Schal. Die Bildunterschrift beginnt mit dem Titel des Lieds: „O, Du schönes Huckingen“.
„O, Du schönes Huckingen“: Darum geht es in dem Lied
„Im Westen die Anger, im Osten ein altes Gut“, fängt der 37-Jährige an zu singen. Mit dem „alten Gut“ meint Eisenblätter das Gut Böckum, Duisburgs einzige erhaltene Wasserburg. Sie soll zu Luxuswohnungen umgebaut werden. Bis vor zehn Jahren gehörte es dem Grafen von Spee. „Ich kenne die Söhne gut. Wir haben früher oft Fußball gespielt“, erinnert sich Philipp Eisenblätter gegenüber unserer Redaktion.
Er singt über alte Gebäude in Huckingen, die es nun in der Form nicht mehr gibt. Zum Beispiel: „Einst gab‘ es 14 Kneipen und eine eigene Brauerei. Eine steht noch als Ruine, ein Denkmal der alten Zeit.“ Über die genaue Anzahl an früheren Kneipen sei er sich unsicher: „Ich selber kannte noch fünf.“ Den Rest habe er mit seiner Familie gesammelt. Als „Ruine“ bezeichnet er die frühere Wirtschaft „Schanzenbrücke“. Er erinnert sich: „Das war früher ein beliebter Treffpunkt für viele Huckinger. Das fehlt heute vielen.“
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Diesen dunklen Ton stößt Eisenblätter häufiger an. So singt er zum Beispiel: „Vielleicht ist nicht viel geblieben. Was kommt, geht auch vorbei.“ Er erklärt: „Viele Huckinger denken einfach gerne an die alte Zeit und daran, was es heute nicht mehr gibt.“ Dabei wolle er gar nicht sagen, dass früher alles besser war: „Vieles hat sich auch zum Guten verändert.“
„Et Huckemleed“: Das ist die Vorgeschichte von Eisenblätters Song
Mehrere im Stadtteil bekannte Orte finden im Lied Platz: die Bäckerei Brockerhoff zum Beispiel. Und die Kirche Sankt Peter und Paul an der Albertus-Magnus-Straße, die alte Huckinger gerne „Huckumer Dom” nennen. Auch eine Person schafft es ins Huckingen-Lied: Grete Bremen. Der 37-Jährige erklärt: „Sie hatte einen Tante-Emma-Laden in der Nähe. Dort haben wir oft Süßigkeiten und Fußballkarten geholt, später auch Tabak.“
Die vielen Anspielungen auf die „alte Zeit von Huckingen“, wie Eisenblätter sagt, sind kein Zufall. Mitte der 1980er Jahre hat seine Großmutter Paula Weyers ein Lied über den Stadtteil im Duisburger Süden kreiert: „Et Huckemleed“. Sie singt davon, wie Huckingen noch ein Dorf war – oder im Originaltext: „als us Huckem noch e Dörpsche wor“. Sie hat das Lied auf Huckumer Platt geschrieben. Die Grundstimmung greift Eisenblätter auf, den Dialekt aber nicht: „Ich kann ihn zwar noch verstehen, aber nicht sprechen.“
Philipp Eisenblätter kommt gebürtig aus Huckingen und lebt heute noch dort – in einem Haus, in dem schon mehrere Generationen seiner Familie gewohnt haben. „Ich fühle mich hier zu Hause“, sagt er. Daher sei ihm der Liedtext auch leicht von der Hand gegangen: „Den habe ich in einem durchgeschrieben.“
>> PHILIPP EISENBLÄTTER PLANT NEUES ALBUM: DAS IST DER STAND
- Der Duisburger Singer-Songwriter Philipp Eisenblätter plant ein neues Album. Einen Titel und ein offizielles Erscheinungsdatum stehen noch nicht fest. „Es soll im Februar veröffentlicht werden“, sagt er. Mindestens zehn Lieder sollen im Album enthalten sein. Die erste Single „Am Ufer des Rheins“ hat er bereits veröffentlicht.
- Ob „O, Du schönes Huckingen“ auch mit ins Album aufgenommen wird, weiß Eisenblätter noch nicht. „Ich kann es mir aber gut vorstellen.“ Auf jeden Fall möchte er es professionell aufnehmen und auf Streamingdiensten veröffentlichen.