Duisburg-Wedau. Duisburger ignorieren Bade- und Grillverbote – so lebhaft war es am Wochenende am Masurensee. Und warum das Schwimmen dort verboten ist.

26 Grad und es wird noch heißer. Da muss eine Abkühlung her. Doch: Baden in Duisburg, das ist so eine Sache. Über 20 Seen gibt es im Stadtgebiet, aber nur in drei frei zugänglichen Seen darf überhaupt geschwommen werden. Und zwar in den Freibädern am Wolfssee, Kruppsee und am Großenbaumer See. Daran halten sich aber gerade an Tropen-Tagen wie diesen nicht alle.

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Beim Besuch am Sonntag etwa am Masurensee bietet sich bei drückender Hitze dieses Wimmelbild: Sonnenanbeter an Sonnenanbeter, auf Rollern fahrende Kinder, Fußball spielende Erwachsene, dazu ein Musik-Medley aus den mitgebrachten Lautsprecherboxen. Auf der Wiese darf an zwei gekennzeichneten Stellen der Grill aufgestellt werden, die Hinweisschilder scheinen jedoch viele übersehen zu haben. Von allen Seiten steigt einem der Holzkohlegeruch in die Nase. Die Menschen picknicken an mitgebrachten Tischen und Stühlen – ein Bild wie in einem Großraum-Schrebergarten. Sommer in der Stadt.

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Der Eismann dreht mit seiner Kühlbox auf einem Moped seine Runden und bietet Klassiker wie Vanille, Schokolade und Erdbeere an. Gegen die Abkühlung von innen ist nichts einzuwenden, entsprechend stehen Kinder und Erwachsene Schlange. Aber irgendwie scheint auch die Erfrischung im See zum All-Inclusive-Wochenendprogramm in der Wohlfühloase Wedau zu gehören. Dabei ist das Baden im Masurensee verboten. Erlaubt sind allein Surfen und Segeln. Neben den Stand-up-Paddlern sieht man allerdings überall große und kleine Menschen im See planschen und schwimmen.

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Was die Erfrischung suchenden unbedingt wissen sollten: Das Schwimmen im Masurensee ist eine Ordnungswidrigkeit und die Strafe hierfür liegt im vierstelligen Euro-Bereich. Bei stehenden Gewässern, in denen es ja für gewöhnlich anders als zum Beispiel im Rhein keine gefährlichen Strömungen gibt, sind die Warnungen in der Regel in der gesundheitsgefährdenden Wasserqualität begründet. Es ist gleichsam eine Frage der Sicherheit an Leib und Leben, weil es schlichtweg keinen Rettungsdienst gibt. Einer der Schwimmer sagt: „Ich komme schon ewig hier her zum Schwimmen. Hier sind ja auch keine sichtbaren Schilder, die das verbieten.“

>> KONTROLLEN AM MASURENSEE

  • Im August 2020 war es am Masurensee derart überfüllt, dass die Wiese von Polizei und Ordnungsamt geräumt werden musste. Zu viele Menschen hatten sich nicht an Abstandsregeln oder an Grillverbote gehalten.
  • Die aktuelle Situation: Parkplätze am Sonntag sind Mangelware. Liegeplätze sind noch vorhanden. Heiße Prognose: Die Sommersaison geht ja gerade erst los; eine Frage der Zeit, bis es hier wieder so voll ist wie im vergangenen Jahr...