Duisburg-Süd. Regionale Produkte kaufen und einen Ausflug im schönen Duisburger Süden machen – unser Tourenvorschlag (nicht nur) für das Pfingstwochenende.

Auch wenn das Wetter derzeit noch nicht so recht nach draußen lockt, ein Pfingstausflug in die nähere Umgebung gehört für viele einfach dazu. Das sollte unter Beachtung der Corona-Vorgaben auch möglich sein. Aktuell bietet sich im Duisburger Süden eine Feinschmecker-Tour zu Rad, per pedes oder mit dem Pkw an, bei der nicht nur blühende Landschaften und Sehenswürdigkeiten das Herz erfreuen, sondern bei der Ausflügler gleichzeitig frische regionale Produkte direkt vom Hersteller erwerben können.

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Die rund sechs Kilometer lange Tour lässt sich gut an einem Streifen bewältigen, man kann aber auch nach den eigenen Wünschen und Vorlieben nur bestimmte Anbieter ansteuern. Dabei ist auf die Öffnungszeiten (siehe Info-Box) zu achten.

Grindhof (Eier, Mündelheim-Nord)

Erste Station könnte der Grindhof im nördlichen Teil von Mündelheim in unmittelbarer Rheinnähe sein. Der landwirtschaftliche Betrieb der Familie Mosch ist bekannt für die Aufzucht von Gänsen, die besonders zur Weihnachtszeit gefragt sind. Unabhängig davon kann man sich hier täglich mit frischen Eiern eindecken. Die Eier stehen bereits in Kartons verpackt direkt neben dem Hühnerstall bereit, den fälligen Betrag zahlt man kontaktlos in eine verschlossene Kassette vor Ort ein. Ab 12 Uhr mittags kann man an jedem Tag die Produzenten der Eier im großzügig angelegten Freilaufgehege in Aktion erleben.

Wenn die Eier bruchsicher verstaut sind, bietet sich direkt hinter dem Grindhof eine kleine Wanderung durch die grünen Auen bis hin zum alten Deich und zum Rhein an. Dabei lohnt sich ein Blick nach Norden. Die mächtige Industriekulisse von HKM bildet immer wieder einen unvergleichlichen Kontrast zu den landwirtschaftlich geprägten Stadtteilen im Südwesten Duisburgs.

Beumershof (Erdbeeren, Mündelheim, Ortskern)

Zum nächsten Stopp ist es nicht weit. Über die viel befahrene Bundesstraße B 288 geht es zum alten Mündelheimer Dorfkern. Wanderer sollten die Fußgängerbrücke in Höhe der Straße „Zum Grind“ benutzen. Direkt neben der altehrwürdigen, im spätromanischen Stil erbauten Kirche St. Dionysius, die zu den ältesten Kirchen Duisburgs zählt, befindet sich der Beumershof.

Der Beumershof in Duisburg-Mündelheim ist auf den Anbau von Erdbeeren spezialisiert. Kunden können zur Saison auch selber pflücken.
Der Beumershof in Duisburg-Mündelheim ist auf den Anbau von Erdbeeren spezialisiert. Kunden können zur Saison auch selber pflücken. © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Heinrich Beumer hat sich seit einigen Jahren auf den Anbau von Erdbeeren spezialisiert. Der Verkaufsstand auf dem Hof ist täglich geöffnet. Zum Selbstpflücken werden die Felder an der Sermer Straße wohl gegen Mitte Juni freigegeben werden. Man sollte erst gar nicht anfangen zu naschen, denn sonst ist das Erdbeerschälchen vermutlich bei der nächsten Zwischenstation bereits leer.

Ellerhof (Spargel, Mündelheim-Süd)

Nächster Halt: der Ellerhof, der derzeit frischen Spargel anbietet. Der Rheinbogenspargel ist täglich erntefrisch zu haben, die grüne Variante wird ebenfalls angebaut. Hier bekommt man alles, was zu einem guten Spargelessen gehört, auch einen frischen Spargel-Wein.

Bauerncafé Ellerhof (Kuchen, direkt am Ellerhof)

Direkt nebenan befindet sich das Bauerncafé Ellerhof, das seit Monaten, bedingt durch die Pandemie, geschlossen hat. Auf den leckeren selbst gebackenen Kuchen muss man deshalb aber nicht verzichten. Jeweils sonntags zwischen 12 und 15 Uhr gibt es die süßen Kreationen zum Mitnehmen.

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Von hier aus lohnt sich ein Spaziergang zum neuen Rheindeich. Von dort hat man einen schönen Blick auf den Fluss mit den vorbeifahrenden Schiffen und auf die Uerdinger Rheinbrücke, die zu den schönsten Rheinbrücken zählt und unter Denkmalschutz steht.

Bürgershof und Bauernhof Radmacher (Serm, Kartoffeln und landwirtschaftliche Erzeugnisse)

Von Mündelheim geht die Tour weiter nach Serm. Dabei kommt man kurz vor dem stark vom Brauchtum geprägten Dorf am Kapellchen vorbei, das zur Gemeinde St. Dionysius gehört. Der Weg zwischen der Mündelheimer Kirche und der St.-Dionysius-Kapelle am Ortseingang von Serm soll symbolisch der Strecke entsprechen, die der bereits enthauptete Dionysius, Bischof von Paris, der Sage nach noch zurückgelegt hat.

Bauer Hermann Blomenkamp aus Duisburg-Serm wartet in diesem Jahr noch auf die ersten neuen Kartoffeln.
Bauer Hermann Blomenkamp aus Duisburg-Serm wartet in diesem Jahr noch auf die ersten neuen Kartoffeln. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Der Weg nach Serm lohnt sich, denn hier kann man sich im Bürgershof-Hofladen der Familie Blomenkamp passend zum Spargel vom Ellerhof neue Kartoffeln kaufen. Nur aktuell noch nicht, da das Wetter bisher nicht so recht mitspielte. Gemüse der Saison ist dort ebenfalls im Angebot.

Kartoffeln und landwirtschaftliche Produkte frisch vom Feld bekommt man auch im kleinen Outdoor-Hofladen von Landwirt Radmacher am anderen Ende des Dorfs. Die beiden Hofläden kann man allerdings nicht am Sonntag aufsuchen, das geht nur im Laufe der Woche.

Sehenswert in Serm ist noch die Herz-Jesu-Kirche, die engagierte Gemeindemitglieder mit Duldung des Bistums nun in Eigenregie weiterführen.

Holtumer Landhof (Serm, Fleischprodukte)

Südöstlich von Serm liegt der Holtumer Landhof, der mit dem Postenhof und dem Holtumer Mühlenhof zu den Holtumer Höfen gehört. Wenn man an den in idyllische Landschaft eingebetteten Pferdekoppeln vorbeikommt, wird schnell deutlich, dass auf den alten Bauernhöfen mittlerweile die Pferde im Mittelpunkt stehen und zahlreiche Reiter für ihre Vierbeiner dort Quartiere gefunden haben.

Marie-Bernadette Greilich vom Holtumer Landhof in Duisburg-Serm legt Wert auf artgerechte Haltung der Hereford-Rinder.
Marie-Bernadette Greilich vom Holtumer Landhof in Duisburg-Serm legt Wert auf artgerechte Haltung der Hereford-Rinder. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

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Auf dem Holtumer Landhof werden seit einigen Jahren Hereford-Rinder gezüchtet, die in einem Offenstall gehalten werden. Einen Hofladen gibt es auch, allerdings nur in der digitalen Version: Das Fleisch der Rinder kann man im Online-Shop bestellen, das Angebot ist jeweils vom Schlachttermin abhängig.

Damit wäre das Ende der Feinschmecker-Tour durch den Duisburger Süden erreicht. Die Eier vom Grindhof sollten im günstigen Fall jetzt noch heil sein. Und dank der sinkenden Inzidenzen können Ausflügler sich zumindest am Pfingstmontag zum Abschluss der kleinen Rundreise vielleicht ja auch noch irgendwo ein kühles Bier im Biergarten gönnen.

>> ÖFFNUNGSZEITEN UND ADRESSEN

  • In Mündelheim finden sich die folgenden Anlaufstellen: Grindhof (Eier), Kegelstraße 141. Beumershof (Erdbeeren, Verkauf, solange der Vorrat reicht): Uerdinger Straße 181. Ellerhof (Spargel): Rheinfeldsweg 18. Montag bis Freitag 9 bis 18, Samstag 9 bis 16 Uhr, Sonntag und Feiertag 10 bis 13 Uhr. Bauerncafé Ellerhof (Kuchen): Rheinfeldsweg 18. Wegen Corona derzeit nur sonntags zwischen 12 und 15 Uhr geöffnet; Kuchen zum Mitnehmen.
  • In Serm gibt es: Bürgershof Blomenkamp (Kartoffeln und Gemüse): Dorfstraße 142. Dienstag bis Samstag 8 bis 13 Uhr. Bauernhof Radmacher (Kartoffeln und Gemüse): Am Klapptor 12. Montag bis Samstag 9 bis 13 Uhr; Dienstag, Donnerstag und Freitag zusätzlich 15 bis 18 Uhr. Holtumer Landhof (Fleisch): Holtumer Mühlenweg 1. Bestellungen sind nur über den Online-Shop möglich, die Abholung vor Ort: holtumerland.de