Duisburg-Serm. . Bei Bienen Lindner gibt es jetzt auch ungewöhnliche Ölsorten wie Senfsaatöl – selbstgemacht. Die Öle haben durchaus auch etwas mit Bienen zu tun.

Von klebrig-süß bis herzhaft-nussig kann es ein kurzer Weg sein. Jedenfalls bei Bienen Lindner, denn das gar nicht mehr so kleine, aber immer noch feine Spezialgeschäft für Imkerbedarf und Honigliebhaber füllt seit neuestem nicht nur den zuckrigen Nektar ab, sondern auch ganz andere Leckereien: Öle stehen hier nun auch im Regal – selbstverständlich selbstgemacht. Und zwar keine Allerweltsöle, sondern durchaus ausgefallene Sorten wie Erdnuss- , Kümmel- oder Hanföl, die es nicht im Supermarkt um die Ecke zu kaufen gibt.

Oben kommen Nüsse oder Saaten rein...
Oben kommen Nüsse oder Saaten rein... © Lars Fröhlich

Noch steht „Honigraum“ an der Tür, hinter der die Ölpresse vor sich hinsummt, bald wird dort „Lebensmittelraum“ stehen. In den Trichter oben füllt Stefan Lindner gerade schäufelchenweise Erdnüsse nach, unten tropft das Öl in einen Behälter. Zurück bleiben ausgetrocknete braune Reste: der sogenannte Presskuchen. „Das kann man essen“, sagt Stefan Lindner und steckt sich zum Beweis eines der Würstchen in den Mund. „Wird aber im Mund immer mehr“, Erdnuss minus Öl ist halt trocken.

... unten tropft das Öl raus. Danach muss es noch gefiltert werden, bevor es abgefüllt wird.
... unten tropft das Öl raus. Danach muss es noch gefiltert werden, bevor es abgefüllt wird. © Lars Fröhlich

Es gibt fast ein dutzend Sorten Öle – für den Anfang

Die Erdnüsse sind nur eine der Sorten, die die Lindners zu Öl verarbeiten: Ausgepresst werden hier auch Sonnenblumenkerne, Sesam- und Senfsaat, Kürbiskerne und Kümmel, Hanf und Haselnuss. Nüsse und Saatgut kaufen die Inhaber ein, die Öle produzieren sie selber. Von 25 Kilogramm Walnüssen bleiben etwa 40 Prozent Ertrag in Form von reinem, kaltgepresstem Öl. Das wird nach dem Pressen noch gefiltert, aber nicht zu sehr: Es soll naturtrüb bleiben, denn je mehr gefiltert wird, desto weniger Geschmack landet in der Flasche.

Auf den aber kommt es den Lindners natürlich an. „Das Sonnenblumenöl kann man nicht vergleichen mit dem Supermarktöl“, schwärmt Sabine Lindner. Frischer schmecke es, einfach leckerer. Die Lindners empfehlen die kalte Verwendung: Also nicht unbedingt bei voller Herdstärke ein Steak darin anbraten, sondern lieber ein Salatdressing damit anmischen oder eine Sauce verfeinern.

Fasziniert von außergewöhnlichen Dingen aus der Natur

Die Flaschen mit dem Öl gibt’s ab November zu kaufen.
Die Flaschen mit dem Öl gibt’s ab November zu kaufen. © Lars Fröhlich

Auf die Öl-Idee gekommen sind die beiden Bienenfreunde auf einem Markt, denn da konnten sie eine Ölpresse bei der Arbeit beobachten. Und dachten: Das hat doch auch etwas mit Bienen zu tun. Die Sonnenblumen, deren Nektar die emsigen Tiere einsammeln, würden keine Kerne tragen ohne ihre Bestäubung – das gilt naturgemäß für viele Pflanzen. Und außerdem: „Sachen aus der Natur, die außergewöhnlich sind, das fasziniert uns einfach“, sagt Stefan Lindner. So kommt nun erst der Honig, dann das Öl.

Davon könnte es künftig noch mehr Sorten geben: Mit den Sermer Bauern wollen die Lindners über Rapssaat sprechen. Und Sabine Lindner verrät: „Wir suchen noch jemanden, der uns getrocknete Oliven verkauft.“

HIER KÖNNEN SIE DIE ÖLE PROBIEREN

  • Die Öle gibt es im Laden an der Dorfstraße 73 ab November.
  • Bienen Lindner hat zurzeit noch Betriebsferien. Ab Samstag, 27. Oktober, ist wieder geöffnet.
  • Die Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10 bis 13 und 15 bis 18.30 Uhr, Samstag von 10 bis 13 Uhr.
  • Weitere Informationen gibt es online auf bienen-lindner.de