Duisburg/Düsseldorf. Als ID Quadrat entwickeln DVV und Stadtwerke Düsseldorf Häuser und Wohnungen für Düsseldorf und Duisburg. 2021 ist Baubeginn fürs erste Projekt.
Mit Neubauprojekten im begehrten Duisburger Süden lässt sich gutes Geld verdienen. Diese Rechnung stellt auch die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) auf, die 2018 gemeinsam mit den Stadtwerken Düsseldorf das Immobilienunternehmen ID Quadrat gründete, um hier und im benachbarten Düsseldorf innovative Wohnprojekte aufzuziehen. Jetzt steht deren erstes Projekt vor dem Baustart – weitere sollen folgen.
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ID Quadrat will vornehmlich baureife Grundstücke im Besitz der beiden Stadtkonzerne bebauen und an die neuen Bewohner direkt Dienstleistungen und Produkte aus beiden Konzernen vermarkten. 48.000 Quadratmeter Bauland am Wasserwerksweg in Düsseldorf-Wittlaer brachte die DVV in die gemeinsame Firma ein – nachdem sich die DVV-Tochter Stadtwerke das Baurecht dort gegen die Stadt Düsseldorf erklagt hatte. Jetzt wollen beide Städte das Bauland gemeinsam entwickeln.
Das erste Neubauprojekt von ID Quadrat: die Rethelstraße in Düsseldorf
Allerdings noch nicht. Als erstes gemeinsames Bauprojekt soll in diesem Jahr die Düsseldorfer Rethelstraße starten. Dort entstehen auf dem Grundstück eines ehemaligen Umspannwerks 17 Wohnungen, die ID Quadrat Energielofts nennt: Strom beziehen sie unter anderem aus einer hauseigenen Photovoltaikanlage. Ladesäulen für E-Autos und E-Bikes sowie ein E-Lastenrad, das Mieter über eine App buchen können, sollen ebenfalls Nachhaltigkeit ins neue Wohnquartier bringen.
„Ziel ist es, schon bald in einem Folgeprojekt zu zeigen, dass der Bau von klimapositiven Wohnquartieren – auch unter Berücksichtigung des Faktors Mobilität – ohne Komfortverlust und unter wirtschaftlichen Rahmenbedingungen möglich ist“, kündigt Marcus Vunic an, Mitglied der DVV-Geschäftsführung.
ID Quadrat setzt bei Wohnbauprojekten auf Klimaschutz, Smart Home, Smart City
Die Immobilienprojekte, die ID Quadrat in Duisburg und Düsseldorf entwickeln will, sollen außerdem Modellcharakter in Sachen Smart Home und Smart City haben. So soll an der Düsseldorfer Rethelstraße eine App den Mietern ihren Verbrauch von Strom, Heizung und Wasser in Echtzeit anzeigen – als „Höchstmaß an Transparenz und Kostenkontrolle“ bezeichnet das DVV-Sprecher Felix zur Nieden.
Als nächstes plant ID Quadrat zwei weitere Projekte in Düsseldorf: Im Stadtteil Gerath soll bezahlbarer Wohnraum entstehen, in Golzheim Apartments und Büros. Neubaugebiete in Duisburg wird ID Quadrat erst später angehen. Die vier in Düsseldorf geplanten Projekte stünden „zunächst im Vordergrund“, sagt DVV-Sprecher Felix zur Nieden, sie werden „die Gesellschaft über Jahre intensiv beschäftigen.“ Wie es dann weitergeht, „steht heute noch nicht fest.“
Bauland rund um Wasserwerke der Stadtwerke Duisburg in Düsseldorf-Wittlaer
Das vierte und letzte der Grundstücke, zu deren Vermarktung ID Quadrat gegründet wurde, befindet sich zwar auf Düsseldorfer Stadtgebiet, hat aber einen Duisburger Bezug: Es handelt sich um jene 48.000 Quadratmeter Bauland nahe den Wasserwerken Wittlaer und Bockum der Stadtwerke Duisburg, für die sie sich gegen den Willen der Stadt Düsseldorf Baurecht erklagt haben. Umgesetzt werden sollen aber zunächst die drei übrigen Projekte. Nur eines steht laut Felix zur Nieden schon fest: Die Wasserwerke selber bleiben. „Beide Wasserwerke sind für die Trinkwasserförderung unbedingt erforderlich.“
Bisher hat ID Quadrat die DVV Geld gekostet, für 2019 weist die Jahresübersicht für diesen Posten ein Minus von 37.000 Euro aus. 2022 soll sich das ändern: Im Juni ziehen laut Plan die ersten Mieter an der Düsseldorfer Rethelstraße ein.
>> ID QUADRAT GEHÖRT DVV UND STADTWERKEN DÜSSELDORF
- Die Anteile an ID Quadrat gehören zu gleichen Teilen der DVV und den Düsseldorfer Stadtwerken. Beide Stadttöchter entsenden je einen Geschäftsführer: die DVV ihren kaufmännischen Leiter Dirk Broska, die Stadtwerke Düsseldorf ihren Leiter Immobilien, Bernhard Hintzen. Sitz der Gesellschaft ist in Düsseldorf, unter derselben Adresse firmieren auch die Stadtwerke Düsseldorf.
- Zur DVV gehören mit Stadtwerken, Netze Duisburg, DVG oder Octeo rund 30 Gesellschaften mit 4200 Mitarbeitern.
