Duisburg-Rahm. Neubaugebiet Rahmerbuschfeld im Duisburger Süden bekommt mehr Häuser und Wohnungen. Wohnen, Einkaufen, Verkehr, CO-Pipeline: Das sind die Pläne.

20 Doppelhäuser, 14 frei stehende Einfamilienhäuser und zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 29 Wohnungen: Das sind die aktuellen Pläne für das Neubaugebiet Rahmerbuschfeld im begehrten Duisburger Süden. Der Rat soll in seiner nächsten Sitzung einen entsprechenden Bebauungsplan aufstellen. Umgesetzt werden sollen die Pläne schon bald.

Wohnen am Rahmerbuschfeld in Duisburg: bis zu 700 Quadratmeter Grundstück

Zwischen 280 und 700 Quadratmeter sollen die Grundstücksgrößen der Einzel- und Doppelhäuser betragen. Individuelle Architektenhäuser wird es hier im Gegensatz zu den Neubaugebieten Am Alten Angerbach oder 6-Seen-Wedau nicht geben: Die komplette Wohnbebauung soll aus der Hand des Ratinger Investors Wilma kommen.

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Je nach Lage im Neubaugebiet sollen die Häuser ein oder zwei Vollgeschosse haben dürfen, bei einer maximalen Gesamthöhe von 7,50 Meter. Ein Geschoss höher, nämlich zwei Vollgeschosse plus ein Nicht-Vollgeschoss, dürfen die beiden Mehrfamilienhäuser hoch werden, insgesamt maximal zehn Meter. Diese Häuser sollen mit Balkonen ausgestattet werden.

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Die Dächer aller Häuser sollen Flachdächer oder bis zu höchstens 15 Grad geneigte Dächer werden. Sie müssen mit Pflanzen begrünt werden.

Stellplätze für Autos sind pro Einzelgrundstück zwei vorgesehen; einer in einer Garage und einer auf deren Zufahrt. Die Bewohner der Mehrfamilienhäuser sollen ihre Pkw in den darunter liegenden Tiefgaragen parken. Außerdem sollen auf der Erschließungsstraße 26 öffentliche Parkplätze entstehen.

Supermarkt: Halb so viel Einkaufsfläche wie Edeka Center Angerbogen

Der neue Supermarkt im Neubaugebiet Rahmerbuschfeld soll mindestens 1200, maximal aber 1300 Quadratmeter Verkaufsfläche bekommen; zuzüglich einer etwaigen Bäckerei von 75 Quadratmetern. Das entspricht laut Datenportal Statista der durchschnittlichen Fläche einer Edeka- oder Rewe-Filiale. Zum Vergleich: Das auch von Düsseldorf oft angefahrene Edeka-Center in Huckingen bietet mit 2200 Quadratmetern fast doppelt so viel Einkaufsfläche.

1200 bis 1300 Quadratmeter Verkaufsfläche soll der neue Supermarkt im Rahmerbuschfeld haben – etwa die Hälfte des beliebten Edeka Center am Angerbogen in Huckingen.
1200 bis 1300 Quadratmeter Verkaufsfläche soll der neue Supermarkt im Rahmerbuschfeld haben – etwa die Hälfte des beliebten Edeka Center am Angerbogen in Huckingen. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Damit die Anwohner nicht gestört werden, sollen Warenlieferungen und weitere Tätigkeiten nur werktags von 6 bis 22 Uhr stattfinden dürfen. Kommt der Back-Shop, darf dieser darüber hinaus auch an Sonn- und Feiertagen zwischen 7 und 17 Uhr betrieben und beliefert werden.

Der Supermarkt soll höchstens 7,5 Meter hoch werden. Auf dem Parkplatz sind 84 Pkw-Stellplätze eingeplant, außerdem Fahrradständer.

Verkehr: bis zu 141 Fahrten pro Stunde erwartet

Mit nur wenig mehr Verkehr rechnet die Stadt laut Entwurf der Begründung für den Bebauungsplan. Sie geht nach Bezug und Fertigstellung von Neubaugebiet bzw. Supermarkt von 1295 Kfz-Fahrten pro Tag aus. Von viel Verkehr geht sie nur zwischen 17 und 18 Uhr (141 Fahrten pro Stunde) und 9 bis zehn Uhr (82 Fahrten pro Stunde) aus.

Das Neubaugebiet Rahmerbuschfeld soll durch eine neue Erschließungsstraße angebunden werden, die an der Angermunder Straße auf Höhe der Straße Am Rahmerbuschfeld abzweigen soll. Von den neuen Zufahrten soll die Spitzahorn-Allee entlang der Angermunder Straße nicht beeinträchtigt werden: Alle Bäume werden stehenbleiben.

Entwurf: Die CO-Pipeline ist sicher – Evakuierungskonzept für Supermarkt entwickeln

Die CO-Pipeline verläuft in unmittelbarer Nähe des Neubaugebiets. Laut Entwurf der Begründung für den Bebauungsplan konnten „jegliche Sicherheitsbedenken ausgeräumt werden“, heißt es dort mit Verweis auf das Urteil des Oberverwaltungsgerichts NRW, das 2020 die Rechtmäßigkeit des Planfeststellungsbeschlusses zu Bau und Betrieb der Kohlenmonoxidleitung für rechtmäßig erklärt hatte. Trotzdem finden sich dort zwei Empfehlungen, um im Neubaugebiet für Sicherheit zu sorgen: In den Häusern sollen CO-Melder installiert werden, „um im Falle einer Leckage der Leitung einen möglichen Gasaustritt im Plangebiet festzustellen.“ Außerdem soll für diesen Fall ein Evakuierungskonzept für den Supermarkt entwickelt werden.

>> ERST POLITISCHER BESCHLUSS, DANN SCHNELLE UMSETZUNG

Der Rat soll in seiner nächsten Sitzung am 19. April über die Aufstellung des Bebauungsplans Rahmerbuschfeld entscheiden. Ob die Bezirksvertretung Süd vorher über das Vorhaben beraten kann, ist unklar: Deren für den 10. März geplante Sitzung wurde Corona-bedingt abgesagt, ein neuer Termin steht noch nicht fest.

Nach dem politischen Beschluss soll es schnell gehen: Auf der Prioritätenliste für den Bezirk Duisburg-Süd steht nur das neue Nahversorgungszentrum 6-Seen-Wedau noch vor dem Rahmerbuschfeld. Dort soll noch in diesem Jahr Baubeginn sein.