Duisburg-Großenbaum. Auf dem ehemaligen Real-Gelände in Duisburg am Großenbaumer See soll ein innovatives, neues Wohngebiet entstehen. Das plant FOM Real Estate.
Einkaufen ist Vergangenheit, Wohnen ist die Zukunft: Das ehemalige Real-Gelände in Großenbaum ist verkauft. Käufer ist die FOM Invest, eine Kapitalverwaltungsgesellschaft der FOM Real Estate. Die plant im Duisburger Süden eine Wohnbebauung inklusive neuem Nahversorger – allerdings nicht in den alten Real-Bauten.
Das Grundstück ist 31.000 Quadratmeter groß. Damit dürfte es zu einem der nächsten großen Wohnbauprojekte im Duisburger Süden werden, ein Viertel kleiner als das 4,2 Hektar große Rahmerbuschfeld, wo mehr als 80 neue Häuser und Wohnungen sowie ein Supermarkt entstehen sollen.
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Wohnen am Großenbaumer See: So viele Häuser und Wohnungen sind möglich
Die ehemalige Real-Fläche war schon in den Plänen für Duisburg2027 enthalten, die der Rat der Stadt 2015 beschloss. Dort wird das Gelände vielversprechend als „Wohnen am Großenbaumer See“ beschrieben, dieser schließt sich mit dem Freibad direkt an das Gelände an. Die Planer gingen damals rechnerisch von 69 bis 103 Einfamilienhäusern aus, die dort neu gebaut werden könnten, sowie zusätzlich von 41 bis 111 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern.
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Zahlen zu Wohneinheiten, Grundstücksgrößen oder Preisen nennt die FOM Real Estate mit Verweis auf den frühen Projektstatus noch nicht. „Im engen Dialog mit der Stadt Duisburg werden wir ein neues, attraktives Quartier schaffen“, kündigt Ralf Hoffmann an, der als Director Real Estate für die FOM Real Estate das Duisburger Projekt leitet. Auf einem Teil des Geländes soll sozialer Wohnungsbau entstehen. Das gesamte Quartier soll „möglichst autofrei“ gestaltet werden, Co-Working- und Co-Living-Angebote sollen es abrunden. Auch Dachgärten zum Urban Gardening sind angedacht.
Neues Wohngebiet im Duisburger Süden soll das Klima schonen
Das neue Wohngebiet in Großenbaum soll außerdem der Klimakatastrophe Rechnung tragen. „Sowohl der Bau als auch der Betrieb der Gebäude wird sich einen möglichst kleinen CO2-Fußabdruck zum Ziel setzen“, sagt Hoffmann. Dazu sollen „Baustoffe mit guter CO2-Bilanz“ eingesetzt werden, zum Beispiel sogenannter Low-Carbon-Beton. Die Gebäude sollen möglichst mit regenerativer Energie versorgt werden. Dazu, so Hoffmann, „werden wir alle Optionen prüfen – Geothermie, Photovoltaik und solare Warmwassererzeugung“.
Diese nachhaltige Art des Bauens und Wohnens hängt damit zusammen, dass die FOM Invest das ehemalige Real-Grundstück in einen Fonds einbringen will, der die Kriterien für ESG-konformes Wohnen erfüllen soll. ESG steht für Environment, Social, Governance; im Jargon der Finanzwelt werden damit Fonds bezeichnet, die das Geld ihrer Kunden und Kundinnen nach den Kriterien Umweltschutz, soziale Faktoren und gute Unternehmensführung anlegen.
Für die Umsetzung der Pläne wird die FOM Real Estate die bisherigen Gebäude abreißen. Das gilt auch für die Tankstelle, die stillgelegt und rückgebaut wird. Der Abriss wird allerdings „sicher noch einige Monate dauern“, kündigt Hoffmann an. Das hat weniger mit den Bauplänen zu tun als mit der derzeitigen Nutzung des einstigen Real-Geländes: Dort befindet sich zurzeit ein Corona-Testzentrum.
>> FOM INVEST KAUFT VIER EHEMALIGE REAL-STANDORTE IN DEUTSCHLAND
- Neben dem Duisburger Standort hat die FOM Invest nach eigenen Angaben noch drei weitere einstige Standorte der insolventen Supermarktkette übernommen: auch in Hannover, Hildesheim und Mönchengladbach, mit einer Gesamtfläche von 177.000 Quadratmetern. Zum Kaufpreis macht die FOM Invest keine Angaben. Sie bringt die vier Grundstücke in ihr erstes Sondervermögen ein (FOMREF 1), das bis zu 400 Millionen Euro Investitionsvolumen erreichen soll.
- FOM Real Estate ist ein inhabergeführtes Unternehmen mit Sitz in Heidelberg. Der Projektentwickler, Immobiliendienstleister und Investor hat nach eigenen Angaben seit 1997 Projekte mit einem Gesamtvolumen von fast drei Milliarden Euro abgeschlossen. Zu den bekanntesten Projekten der FOM-Gruppe zählen demnach das SV-Hochhaus des Süddeutschen Verlags in München, der Maas Tower in Rotterdam und der Allianz Campus in Berlin.