Duisburg. Immer mehr Duisburger ärgern sich über die Baumschutzsatzung: Die oftmals mächtigen städtischen Bäume vor ihrer Haustür bereiten ihnen Ärger und Sorgen. Erst am vergangenen Wochenende brachen wieder mächtige Stämme aus den Kronen. Jetzt will man sich wehren.

Seit Jahren versucht die Meidericherin Bärbel Steinnacher die Stadt Duisburg davon zu überzeugen, dass die mächtigen Platanen an der Varziner Straße alles andere als eine Augenweide sind. Vergeblich. Deshalb will sie jetzt mit Gleichdenkenden eine Bürgerinitiative gründen mit dem Ziel, die Baumschutzsatzung in Duisburg zu ändern, damit solche Bäume künftig leichter beseitigt werden dürfen.

Die alten Riesen haben teilweise Stammumfänge von deutlich mehr als zwei, mitunter gar drei Metern. Die Kronen sind ausladend, schweben über den Dächern der kleinen Wohnhäuser – und über der Fahrbahn und dem Gehweg.

Mächtige Stämme brachen aus den Baumkronen

„Im Frühjahr nervt der juckende Samen, im Sommer der Rindenabwurf und im Herbst das Laub“, sagt die Hauseigentümerin. Bei Sturm, wie am vergangenen Wochenende, sitzt sie nur noch bangend im Wohnzimmer und hofft, dass kein Baum umstürzt und ins Haus kippt, und, dass keine dicken Äste aus der Krone brechen und durchs Dach schlagen.

„Wäre der Sturm am Freitag während des Berufsverkehrs aufgezogen“, ist sich die Geschäftsfrau, die das Haus von 1912 vor drei Jahrzehnten erworben hat, sicher, „dann hätte es Tote gegeben“.

Äste krachten auf die Straße

Tatsächlich sind gerade mal 20 Meter neben ihrem Gebäude Äste von der Stärke mittlerer Bäume (Umfang ein Meter und mehr) aus den Kronen gebrochen und auf die Fahrbahn und den Gehweg gestürzt.

Nachdem am Wochenende Berge von Ästen weggeräumt waren, hat die Stadt die Standsicherheit der Platanen an der Varziner Straße geprüft, wie deren Sprecherin Gabi Priem auf Anfrage der Redaktion mitteilte: „Die Bäume sind standsicher“, so das Ergebnis.

Politik will sich einschalten

In ihrer Not hat Bärbel Steinnacher Ortspolitiker von CDU und SPD angesprochen und ihre Sorgen vorgetragen. Aus beiden Lagern habe man signalisiert, sich um die Sache in der nächsten Wahlperiode kümmern zu wollen.

Unabhängig davon will die Meidericherin nun eine Bürgerinitiative ins Leben rufen. Interessierte Bürger sollen sich einfach melden – telefonisch oder per E-Mail.

Mobil: 0160 - 8 46 12 77, E-Mail: steinnacher@t-online.de