Duisburg. . Die Fertigstellung des Grüngürtels in Duisburg geht voran. Trotz der Proteste von Bürgern, die insbesondere Bruckhausen als historisch wertvolle Siedlung erhalten wissen wollen, reißen die Bagger die Gebäude ab. Gut die Hälfte ist schon weg. Dort soll ein Park mit 525 Bäumen entstehen.

In zwei Jahren ist die Fertigstellung des Grüngürtels geplant. Wenn das klappen soll, muss die Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU) jetzt Druck machen. Denn bislang ist gerade mal die Hälfte der Häuser abgerissen, die dem „Landschaftsbauwerk“ Platz machen sollen. Fallen werden insgesamt 169 Bauwerke, 88 sind bereits verschwunden.

Abriss und Neubau parallel

„Derzeit sind wir bei Vorbereitungsarbeiten für weitere Abbrüche“, berichtet Mario Hofmann, Projektleiter bei der EG DU. Sprich: Etliche Abrisshäuser werden von allem, was ins Recycling kann oder als Gefahrstoff gilt und gesondert entsorgt werden muss, befreit. „Das dauert seine Zeit und man sieht von außen nichts“, sagt der Fachmann. „Wenn diese Arbeit erledigt ist und der Bagger kommt, dann geht es schnell.“

Einer der geplanten Eingänge zum künftigen Park.
Einer der geplanten Eingänge zum künftigen Park. © R+B Landschaftsarchitektur

Der Schutt wird abtransportiert. Für den bis zu sechs Meter hohen Schutzwall wird das vor Ort anfallende Material nicht verwendet. Das hat mehrere Gründe. Zum einen muss die EG DU darauf achten, dass nur zulässige Stoffe verwendet werden. Zum anderen gibt es selbst für die Stoffe, die eingesetzt werden dürften, keine geeigneten Lagerflächen. „Es wäre zu teuer, das Material irgendwo zwischenzulagern“, so Hofmann. Deshalb wird der Wall aus bereits kontrollierten Recyclingmaterial und dem vor Ort vorhandenen Mutterboden geformt.

Fördergelder fließen ins Projekt

Ursprünglich sollte der Abriss beendet sein, bevor der Wall angeschüttet wird. Da der Entwicklungsgesellschaft die Zeit davon läuft (sie muss bis Ende 2015 das Projekt abschließen, um die Fördergelder zu erhalten), werden ab kommenden Frühsommer die Arbeiten parallel laufen.

Sprich: An der einen Stelle wird noch abgerissen, an der anderen schon der künstliche Berg aufgeschüttet. „Das verlangt zwar mehr Planung, ist aber machbar“, so Hofmann im Gespräch mit unserer Redaktion.

Sichtbeton stahl Stahl

Häuser auf der Abrissliste

In Bruckhausen wird der größte Teil an Häusern abgerissen. 121 stehen auf dem Plan, bereits entfernt wurden bislang 70.

In Beeck müssen 30 Bauwerke weichen, abgerissen wurden bis jetzt 18.

In Marxloh fallen 18 Gebäude, voraussichtlich im Frühjahr.

Statt der Stahlwände, die an der Kaiser-Wilhelm-Straße in einem Eingangsbereich vorgesehen waren, wird es nun Sichtbeton geben. Allerdings mit einem eingeprägten Bild, das eine alte Ansicht von Bruckhausen zeigen wird. Je nach Blickwinkel und Sonneneinstrahlung entsteht das Bild vorm Auge des Betrachters – oder es verschwindet, ähnlich wie ein Wackelbild.

In Bruckhausen entsteht ein Park mit etwa 525 neuen Bäumen. Die Freiflächen sollen als Spiel- und Liegewiesen dienen. In Marxloh werden die Ideen der Bürger in die Gestaltung der neuen Grünfläche einbezogen.