Duisburg. . Für die Anwohner ist die Raserszene in Duisburg-Hamborn weiterhin ein unerträglicher Zustand. Raser nutzen die Straße zu Wettrennen. An die Lösung der Politik, das Parken auf der Straße zu erlauben und diese damit nur noch einseitig befahrbar zu machen, glauben sie nicht. Die Bürger fordern eine Einbahnstraßenregelung.

Die Raserszene in Hamborn ist den Anwohnern der Kantstraße seit vielen Jahren ein Dorn im Auge. Zum einen bekommen sie den Lärm von der Duisburger Straße mit. Zum anderen, und das sei viel schlimmer, leiden sie unter dem Verkehr, der sich vor ihrer Haustür abspielt.

Denn: Diese Straße dient in Teilen denjenigen als „Rückfahrstrecke“, die nach einem Rennen zwischen Marxloh und Hamborn an den Startpunkt an der A-59-Auffahrt zurückfahren.

Jeden Abend und auch nachts

Von „unerträglichen Zuständen“ berichten das Ehepaar Eva-Maria und Peter Fette, Ingrid Omers und Josef Kern. „Da wird mit quietschen Reifen losgefahren, um Kurven geschleudert, Motoren heulen auf. Und das mit schöner Regelmäßigkeit, praktisch jeden Abend und auch nachts. „Gestern erst stand ich um 3.15 Uhr senkrecht im Bett, als wieder ein Auto mit quietschenden Reifen vorbeifuhr“, sagte Peter Fette im Gespräch mit unserer Redaktion. Wenig später zeigen er und seine Nachbarn auf der Straße auf eine Reifenspur, die sich auf dem Asphalt abgemalt hat.

Bekanntlich hat die Bezirksvertretung Hamborn kürzlich beschlossen, von freitagabends bis montagmorgens auf der Duisburger Straße das Parken am Straßenrand im Abschnitt zwischen Rhein-Ruhr-Halle und Rathaus zu erlauben. Wenn die Straße erst einmal einspurig ist, haben sich die Rennen vermutlich erledigt. Zusammen mit der Wendeerlaubnis an der Duisburger Straße/Einmündung Schillerstraße versprechen sich die Stadt Duisburg und die Bezirkspolitik zudem eine Entlastung der Kantstraße. „Mag sein, dass das hilft“, sagt das leidgeplagte Bürger-Quartett. Wirklich dran glauben mögen die Anwohner allerdings noch nicht.

„Das einzige, was wahrscheinlich wirklich hilft“, sagt Peter Fette und erntet zustimmendes Kopfnicken, „ist eine Einbahnstraßenregelung. Und zwar in Richtung Hamborn. „Sowas hat man ja woanders auch schon gemacht.“

Polizei war schon vor Ort

Er und seine Mitstreiter sind sich sicher, dass die Raser auf der Kantstraße ganz besonders viel Lärm veranstalten, um die Anwohner, die sich seit Jahren beschweren, zu schikanieren. Dafür spreche auch die Huperei, die in jüngster Zeit massiv zu nachtschlafender Zeit zugenommen habe. „Das sind Morsezeichen“, glaubt Ingrid Omers.

Die Polizei war auch schon mal vor Ort, habe aber keine Aussicht auf Besserung gemacht. Schließlich könne sie nicht rund um die Uhr auf Störenfriede warten. Nun hoffen die Anwohner, dass die Politik sich des Themas noch mal annimmt.