Duisburg-Hamborn. Seit Jahren ist in Duisburg-Hamborn die Raserszene unterwegs. Dort gibt es auf der vierspurigen Duisburger Straße zwischen Hamborn und Marxloh einen Abschnitt, auf dem sich Autofanatiker insbesondere an den Wochenenden und abends Rennen liefern. Das soll laut Polizei nun endgültig ein Ende haben.

„Ob die Parkerlaubnis an der Duisburger Straße ein Allheilmittel gegen die Raserszene ist, weiß ich nicht.“ Ein Satz, den sowohl Marcus Jungbauer (CDU) als auch Sebastian Haak (SPD) in der Diskussion um weitere Maßnahmen gegen die illegalen Autorennen auf der Duisburger Straße fallen ließen.

Polizei und Stadt kontrollieren

Wie mehrfach berichtet, gilt Hamborn seit Jahren als Hochburg von Autofahrern, die mit Parallelrennen auf der vierspurigen Straße von sich Reden machen.

Obwohl Polizei und Ordnungsamt regelmäßig die Geschwindigkeit messen, allgemeine Fahrzeug- sowie Fahrerkontrollen durchführen und reichlich Knöllchen verteilen oder Anzeigen schreiben, haben die Behörden das Problem nicht richtig in den Griff bekommen.

Nur noch eine Fahrspur

Deshalb beschloss die Bezirksvertretung Hamborn nun eine weitere Maßnahme, mit der man hofft, die Raser ausbremsen zu können: Zwischen Amtsgericht und dem alten Stadtbad (neben der Rhein-Ruhr-Halle) soll künftig von Freitagabend 19 Uhr bis Montagmorgen sechs Uhr beidseitig das Parken erlaubt werden.

Diesen Vorschlag machte das Verkehrsamt der Stadt Duisburg in der Hoffnung, dass künftig im „Rennbereich“ nur noch jeweils eine Fahrbahn in jede Richtung zur Verfügung steht, was Wettfahrten unmöglich machen würde.

Einladung an Brummi-Chauffeure

Auf der Internetseite unserer Zeitung (DerWesten.de) wurde die angedachte Maßnahme im Vorfeld der Entscheidung bereits diskutiert – man fragte sich unter anderem, wer denn dort sein Fahrzeug abstellen solle. „Lastwagenfahrer“, lautet die Antwort. Speziell ausländische Spediteure, die die Grillo-Werke und andere Großbetriebe ansteuern, sollen auf Wunsch der SPD gezielt angesprochen und auf die neuen Parkmöglichkeiten hingewiesen werden.

Grillo-Lieferanten parken jetzt unter anderem am Willy-Brandt-Ring, zudem nutzen Brummi-Chauffeure, obwohl es nicht erlaubt sei, das Areal rund um den alten Hamborner Bahnhof, um übers Wochenende die Wagen abzustellen. Auch in Meiderich gibt es eine solche Stelle: An der Augustastraße stehen häufig schwere Lastwagen. Sie behindern den Verkehr und verdunkeln die Parterre-Wohnungen den Anwohner.

Keine Partei hat Verständnis fürs Rasen

Sebastian Haak forderte die Verwaltung auf, die Lastwagenfahrer mit Handzetteln in ihrer Muttersprache auf die neuen Stellflächen hinzuweisen.

Klar war, dass keine der Bezirksparteien auch nur das geringste Verständnis für die Raser hat und deshalb (fast) jeder Maßnahme gegen sie zustimmen würde.

Erfahrungsbericht in einem halben Jahr

„Es ist unglaublich, dass wir uns für Rechtsbrecher verbiegen müssen“, sagte SPD-Ratsfrau Ellen Pflug abschließend. Danach stimmten alle Fraktionen der Maßnahme zu.

In einem halben Jahr soll die Stadt einen Erfahrungsbericht vorlegen.