Duisburg-Marxloh/Röttgersbach. Im Niederrhein-Klinikum wurde dieser Tage eine Gebetsecke für Muslime in der Hauskapelle vorgestellt. Was vom Krankenhaus als etwas Besonderes vorgestellt wurde, findet nicht die Zustimmung des Marxloher Merkez-Moschee-Vereins: Man hätte mehr Einfühlungsvermögen erwartet.

Zunächst wunderte man sich in der Marxloher Merkez-Moschee und der dort ansässigen Begegnungsstätte über die Nachricht, dass am Niederrhein-Klinikum an der Fahrner Straße in der Kapelle eine Gebetsecke für Muslime eingerichtet wurde.

Inzwischen ist aus Verwunderung Ärger geworden. „Wir sind als Moschee-Gemeinde weder gefragt worden, noch sind wir einverstanden mit einer Gebetsecke innerhalb einer Kapelle“, stellt der Vorsitzende des Merkez-Moschee-Vereins, Necati Mert, in einem Gespräch mit unserer Redaktion klar.

Eigene Gebetsräume für Muslime

„Wir hätten seitens der Krankenhausleitung erwartet, dass sie eine höhere Sensibilität gegenüber den Bedürfnissen der unterschiedlichen Religionen zeigt“, fährt der vor knapp einem Jahr zum Vorsitzenden der Moschee gewählte Mert fort. „In Dinslaken gibt es einen eigenen Gebetsraum für Muslime und auch das Helios-Klinikum hat einen solchen Gebetsraum“, fügt er noch hinzu.

Bekanntlich soll die Gebetsecke in der Kapelle, wo auch ein Pfeil mit der Richtung gen Mekka angebracht wurde, nur eine Übergangslösung sein. Wenn im Laufe der kommenden fünf Jahre der Krankenhaus-Neubau an der Fahrner Straße entsteht (die Herzklinik soll von Meiderich dorthin umziehen), will die Hospitalleitung einen separaten Gebetsraum für Muslime einrichten und sich auch nach deren Wünschen richten, hieß es dieser Tage während einer Pressekonferenz im Hospital.

Verwunderung und Verärgerung

Verwundert stellt Necati Mert fest, dass seine Gemeinde nicht zu dem Pressetermin eingeladen worden sei. Und richtig verärgert ist er, dass stattdessen der ehemalige Vorsitzende Muhammed Al eingeladen war und als „Vertreter“ der Ditib-Gemeinde vorgestellt wurde.

„Herr Al ist weder Vorsitzender der Gemeinde, noch gehört er dem Gemeindevorstand an“, so Necati Mert. Irrtümlich war Al in unserem Bericht als Vorsitzender bezeichnet worden. „Dem Vorstand der Merkez-Moschee ist nicht bekannt, warum Herr Al dort anwesend war“, so Mert abschließend.