Duisburg-Bergheim. . In der Diskussion um den Duisburger Häuserblock In den Peschen geraten immer wieder die beteiligten Institutionen aneinander. Eigentlich sollten sie sich um die Integration der Roma kümmern - doch hinter den Kulissen rumort es gewaltig. Ausgetauschte Schlösser an der Tür zu einem Gebetsraum erhitzen die Gemüter.
Wer sich aktuell rund um den Häuserkomplex In den Peschen und Beguinenstraße bewegt, erlebt dort mehr Ruhe als noch vor einigen Wochen. Das sagt zumindest Rolf Karling vom Verein „Bürger für Bürger“.
„Hier ist in der jüngeren Vergangenheit viel passiert, die Kinder sind über den Tag mit Lernen und Sport beschäftigt, die Erwachsenen kehren täglich den Hof und ab 21 Uhr herrscht so etwas wie Nachtruhe.“ Zwischen den Institutionen, die in Bergheim die Integration der Roma-Familien voranbringen wollen, scheint es dagegen gewaltig zu rumoren.
Im Fokus stetig aufflammender Diskussionen steht wieder einmal der Verein „Stimme der Migranten“ mit seiner Vorsitzenden Vasilka Bettzieche. Verein samt Chefin sollen nun nicht mehr die Möglichkeit haben, den Gebetsraum an der Beguinenstraße zu nutzen. „Das Schloss wurde ausgewechselt“, sagt Rolf Karling, der als eine Art Sprecher des Vereins auftritt. Man müsse doch mit den Kindern in den Raum dürfen, „sonst bliebe uns nur noch der Keller“, so Karling.
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Die Vereins-Chefin tritt bestimmend und polternd auf
Er könne nachvollziehen, dass es Vorbehalte gegen Vasilka Bettzieche gebe, da sie doch sehr bestimmend und häufig sehr polternd auftrete. „Sie will sich nicht mehr öffentlich äußern, um keine weiteren Missverständnisse zu verursachen. als Sprecher trete ich jetzt auf“, so Karling, der nach wie vor davon überzeugt ist, dass die Roma Bettzieche der Schlüssel zum Erfolg ist. Wenn auch mit häufig sehr schroffen Mitteln.
Gegen „Stimme der Migranten“ stellen sich neben der Stadt auch die in Bergheim tätigen Wohlfahrtsverbände, die dies bereits mit einem Brief an die Stadt zum Ausdruck gebracht haben. Eine Begründung sei neben dem Auftreten der Vorsitzenden, dass man nicht wisse, wie der Verein an Gelder komme. Anträge auf Mittel aus dem rund eine Million Euro umfassenden Topf für die Integration der Roma seien nicht gestellt worden. Rund um das Haus geht man davon aus, dass der Verein direkt bei den Roma Mitgliedsbeiträge erhebt.
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Einigkeit bei Wohlfahrtsverbänden und der Stadt
Der Gebetsraum ist laut Eduard Pusic, Projektleiter des am Haus angesiedelten Integrationsverein „Zof“, übrigens für die Roma des Hauses zugänglich. „Jemand aus dem Haus hat einen Schlüssel und wir auch.“ Man gebe den Schlüssel nicht mehr raus, wolle so verhindern, dass quasi jeder Zugang habe, da herrsche bei den Wohlfahrtsverbänden und der Stadt Einigkeit.