Duisburg-Marxloh. . Die Ditib Merkez Moschee hatte am Tag der Deutschen Einheit zur Moschee-Besichtigung unter dem Motto „Moschee, Kultur und Kunst“ geladen

Eine Gruppe von rund fünfzehn Besuchern steht verloren auf dem großen flauschigen Teppich. Die Blicke der meisten zieht es nach oben, zu dem opulenten goldenen Kronleuchter oder den kunstvoll arrangierten Blumenornamenten. Nur die kleinen Kinder scheinen recht unbeeindruckt. Zwei niedliche Rotschöpfe tollen auf dem Teppich herum und spielen hinter den Säulen Verstecken.

Es ist bereits nach zehn und die Erwachsenen werden ungeduldig. Sie sind gekommen, um am Tag der offenen Tür die Ditib Merkez Moschee in Marxloh zu besuchen und wissen nun nichts so recht mit sich anzufangen. „Sollte die Führung nicht schon beginnen? Ich meine, ich hätte so etwas auf dem Programm gelesen“, fragt eine Frau skeptisch in die Menge. Verhaltenes Schulterzucken als Antwort.

Nach weiteren fünf Minuten öffnet sich die Tür des Gebetsraumes und der Vorbeter Ender Acar betritt ihn gemeinsam mit dem Vorstandsmitglied Hüseyin Cetin.

Imam im goldenen Gewandt

Der Imam Acar trägt ein goldenes Gewandt über seinem schlichten schwarzen Anzug und eine hohe weiße Kopfbedeckung. Cetin bittet die Besucher, näher zu treten und nimmt dann neben der Gebetsnische Platz. Die Moschee-Führung beginnt mit einer kurzen Begrüßung und einer Rezitation der ersten Sure und der ersten Koranverse durch den Imam. Während des fremdklingenden Gesangs des Vorbeters sind sogar die kleinen Kinder still. Auch ohne etwas zu verstehen, klingen die Verse beeindruckend. Im Anschluss erklärt der Islam-Theologe und Religionslehrer Hüseyin Cetin die Bedeutung der eben gehörten Worte.

Diese erste Sure, oder auch „Die Öffnende-Fatiha Suresi“, ist Teil jedes rituellen Gebets eines Muslimen und wird als Eröffnung der Ansprache an Gott benutzt. Anschließend erläutert Cetin noch ein paar allgemeine Fakten zum Islam, wie die Bedeutung des Ramadan (des Fastemonats) oder die obligatorische Fastenreise, die jeder Muslim einmal in seinem Leben anstreben sollte. Auch zur Architektur der Moschee gibt er eine kurze Einführung. Er erklärt die Blumenornamente seien typisch für Moscheen, dabei stehe die Tulpe für Gott und die rote Rose für den Propheten Mohammed.

Gegen Ende seines Vortrags erreicht die nächste, weit größere Gruppe, die Moschee. Rund hundert Besucher spähen neugierig in den Gebetsraum.

Der leicht erstaunt wirkende Cetin beendet seinen Vortrag und lädt die Besucher der ersten Gruppe ein, sich einen Vortrag zum Thema „Moschee, Kultur und Kunst“ anzuhören. In der Begegnungsstätte – auch da sind heute alle Türen offen.