Duisburg-Hamborn. . SPD und CDU äußern Kritik an die Unterbringung der 88 Asylbewerber im alten Gesundheitsamt Hamborn. Die CDU sieht den Geschäftsstandort bedroht. Die Sozialdemokraten fordern eine Betreuung, die Anwesenheit von Hausverwaltern und eine Umsiedlung in menschenwürdige und sichere Unterkünfte.

Kritik an der Unterbringung der 88 Asylbewerber im ehemaligen Gesundheitsamt Hamborn äußern SPD und CDU. Die SPD, vertreten durch Ellen Pflug und Joachim Hajdenik, verhalten. Die CDU indes intensiv. Deren Fraktionsvorsitzender Rainer Enzweiler sieht gar den Geschäftsstandort Alt-Hamborn gefährdet.

In einer Pressemitteilung sagt der Rechtsanwalt: „Der Altmarkt mit dem geplanten Altmarkt-Center ist viel zu wichtig für diesen ganzen Stadtbezirk, als dass hier sol­che Experimente angezeigt wären. Die Suche nach neuen Investoren sollte nicht noch unnötig belastet und damit erschwert werden. Oder will die Verwaltung etwa auf diesem Wege das Altmarkt-Center endgültig beerdigen?“

Umzug komme Nacht- und Nebelaktion gleich

Weiter wettert er gegen die Stadtverwaltung: Der Umzug der Asylbewerber komme einer Nacht- und Nebelaktion gleich, „ohne die Politiker und - schlimmer noch - die betroffenen Bürger zu informieren. Ist das die neue Offenheit der Verwaltung, die Oberbürgermeister Sören Link immer wieder in seinen Sonntagsreden beschwört?“

Spendenkonto für die Asylbewerber

Nach dem Not-Umzug der Asylbewerber nach Hamborn zur Viktoriastraße gab es Kritik, auch aus den Parteien, aber auch private Spendenhilfe. „Es ist sehr erfreulich, dass sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus eigenem Antrieb bei uns gemeldet haben, um die betroffenen Asylbewerber durch Spenden zu unterstützen“, so Jugenddezernent Thomas Krützberg. Die Stadt hat jetzt ein Spendenkonto eingerichtet: Spendenkonto 200 200 400 bei der Sparkasse Duisburg (BLZ 350 500 00), Stichwort „Sachkonto 376280“.

Nicht gerade glücklich klingt auch die SPD-Stellungnahme: Pflug und Hajdenik halten „die Unterbringung von Asylbewerbern für keine gute Lösung, auch wenn sie aus Sachzwängen heraus erfolgte“. Sie fordern eine gute Betreuung der Asylbewerber und permanent anwesende Hausverwalter sowie eine rasche Umsiedlung der Menschen in andere Quartiere. „Klare Kante“ wollen die beiden indes denjenigen gegenüber zeigen, „die versuchen, aus der Unterbringung politisch Stimmung gegen Menschen anderer Herkunft zu machen“. Es sei Pflicht der Kommune, „für eine menschenwürdige und sichere Unterkunft zu sorgen“.

Das sei inzwischen der Fall: Hamborns Bezirksamtsleiter Jürgen Nattkamp berichtet, dass am Freitagmittag die Sanitäranlagen komplett fertiggestellt worden seien und die Großküche mit 15 Kochplätzen gerade aufgebaut werde.