Beeck. . Bürgersprechstunde in Beeck: OB Sören Link (SPD) wehte im Oberhof wegen der umstrittenen Entscheidung harter Gegenwind ins Gesicht. Er hatte damit gerechnet

Das Gerücht hatte in Beeck bereits einige Tage lang die Runde gemacht und die Gemüter vieler Bürger erregt. Im Rahmen seiner Bürgersprechstunde, die Oberbürgermeister Sören Link im schmucken und voll besetzten Cafe des Beecker Oberhofs abhielt, wurde aus dem Hörensagen politische Gewissheit: „Wir werden die Asylbewerber-Unterkunft an der Helmholtzstraße in Stand setzen und dann wieder in Betrieb nehmen.“

Dies jedenfalls werde er dem Rat der Stadt vorschlagen, der dann bereits am 13. Mai darüber entscheiden soll.

Schon bevor der Oberbürgermeister diese von vielen Beeckern als brisant empfundene Entscheidung offensiv in den Raum stellte, hatten Moderator Holger Lambrecht und die versammelten Vertreter der Beecker Bürgerschaft versucht, ihren ranghöchsten Vertreter in Sachen Sicherheit und Sauberkeit in Beeck in die Pflicht zu nehmen. Mit mäßigem Erfolg.

Die Entscheidung der Bezirksvertretung, den Parkplatz des ehemaligen Beecker Hallenbades nicht für Pkw zu sperren, missfällt vielen Anwohnern (wir berichteten). Teilnehmer der Veranstaltung berichteten von Drogenhandel, Schüssen aus Feuerwaffen und dem Umpflügen von Rasenflächen durch Pkw-Reifen am alten Hallenbad.

Er nehme dies zwar zur Kenntnis, habe aber keinen Grund, die Expertise der Bezirksvertretung Beeck anzuzweifeln, die sich eben gegen eine Absperrung vor Ort entschieden habe, sagte er in Richtung von Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann und Bezirksamtsleiter Ralph Cervik, die der Veranstaltung beiwohnten. Fakt sei außerdem auch, sagte Link, „dass Duisburg zu den zehn sichersten Großstädten in Deutschland gehört.“ Der Duisburger neige leider dazu, seine Heimatstadt schlecht zu reden: „Menschen, die von außen in unsere Stadt kommen, nehmen die nämlich viel positiver wahr.“

Moderator Lambrecht warb beim OB um Verständnis dafür, dass viele ältere Bürger sich gar nicht mehr trauten, Jugendliche oder junge Erwachsene anzusprechen, die öffentlich aus der Rolle fielen: „Da wären wir froh, wenn die Polizei oder das Ordnungsamt wesentlich präsenter wären.“

Persönliche Präsenz von Ordnungsbehörden sei wegen fehlenden Personals schwierig, sagte der Sozialdemokrat Link. Grundsätzlich sei das Ordnungsamt verstärkt dazu über gegangen, Streife zu fahren, sagte Link: „Außerdem muss ich da an die Zivilcourage der Bürger appellieren: Wenn einer sich nicht traut, die anzusprechen, dann sollten dies mehrere Bürger gemeinsam tun.“

Auf Drängen von Wilma Hohmann, Vorsitzende des Netzwerks Oberhof, hin, versprach Link am Ende der Veranstaltung, den Mangel an Mietwohnungen für größere Familien in Beeck mit den Unternehmen Immeo und Vivawest zu diskutieren.

Für viele Teilnehmer nach eigenem Bekunden ein schwacher Trost: „An der Helmholtzstraße müsste der Stadtteil eigentlich stabilisiert werden. Statt dessen wird er destabilisiert“, sagte Jürgen Holtmann von der SGU, der über Links Pläne entsetzt ist.