Duisburg. Der “Schimanski-Tunnel“ an der Matenastraße wird dicht gemacht. So zumindest der Plan von Thyssen-Krupp (TK). Schließlich wäre die Auslastung des Tunnels bei weitem nicht ausreichend. Und eine Sanierung des 100 Jahre alten Bauwerks würde sich laut Gutachten nicht rechnen.
Größte Vorsicht ließen die Bezirksvertreter von Meiderich/Beeck jetzt bei der Aufhebung des „Schimanski-Tunnels“ an der Matenastraße als öffentliche Straße walten. Angesichts der finanziellen Schieflage von Thyssen-Krupp (TK) gaben sie sich mit einer bloßen Absichtserklärung („Letter of Intent“) des Konzerns nicht zufrieden. Auf Antrag der SPD entschieden sie, dass ihr Beschluss, die Straße „einzuziehen“, erst in Kraft treten darf, nachdem Thyssen-Krupp seine Absichten in einem Vertrag mit der Stadt unwiderruflich als Verpflichtung eingegangen ist. Dennoch bedankte sich Johannes P. Bergmann, Chef der Grundstücksentwicklung bei der TK-Tochter Thyssen-Krupp Real Estate, anschließend für die Zusammenarbeit.
Thyssen-Krupp baut Ersatzweg
Im Kern geht es um die Absicht von TK, als Ersatzverbindung einen Rad- und Wanderweg vom künftigen Grüngürtel in Bruckhausen bis zum Alsumer Berg zu bauen. Dazu, so Bergmann, stelle die Emschergenossenschaft Land zur Verfügung. Außerdem geht es darum, dass TK sich verpflichten soll, darauf hinzuwirken, den Pkw-Verkehr bei Schichtwechsel über Werksstraßen zu führen und nicht über die Hoffsche Straße in Beeck.
Dass es keine Alternative zu der von TK angestrebten Schließung des Tunnels gibt, war auch den Bezirksvertretern klar. Vom Schichtwechsel abgesehen befahren ihn 20 Autos pro Stunde, insgesamt 1200 Fahrzeuge am Tag. Ausgebaut ist der Tunnel aber für 800 Fahrzeuge pro Stunde. TK-Vertreter Bergmann erläuterte, die in Auftrag gegebenen Gutachten hätten ergeben, dass der genau 100 Jahre alte Tunnel von der Substanz her nicht zu erhalten sei. So würde eine Nachrüstung in Sachen Brandschutz zu Problemen bei den Stehhöhen auf dem Gehweg führen.
Tunnel soll befüllt werden
Detlef Feldmann (Linke) gab ihm aber mit auf den Weg, Probleme mit dem Brandschutz seien die Folge mangelnder Instandhaltung. Er und Rainer Gänzler (Grüne) waren es dann, die anregten, TK möglichst in die Pflicht zu nehmen. Und daraufhin stellte Tim Eickmanns (SPD) den entsprechenden Antrag. Er gab zu bedenken, anderenfalls, also bei Fortbestand des Tunnels, müsste auch die Stadt investieren: mindestens eine Mio Euro in den Fahrbahnbelag, für den sie zuständig sei. TK will den stillgelegten Tunnel verfüllen. Der Vertrag mit der Stadt soll im Januar abgeschlossen werden.
Ein Bereich vor dem westlichen Tunnelportal muss allerdings öffentliche Straße bleiben, weil sonst auch ein Bebauungsplan geändert werden müsste.