Duisburg-Hamborn. .
Aufgeben? Ein Fremdwort für die Freunde des Botanischen Gartens Hamborn und die im Tropenhaus beheimatete „Gesellschaft für Aquarienkunde“ (GfA). Trotz der Umgestaltungs-Zustimmung durch die Bezirksvertretung Hamborn und den Umweltausschuss wollen die engagierten Bürger nicht klein beigeben und machen sich weiterhin für den Erhalt des Kleinods in seiner bisherigen oder leicht abgeänderter Form stark.
Mehr als 8000 Menschen haben mit ihrer Unterschrift inzwischen gegen die Umgestaltungspläne der Stadt protestiert. Die Stadt will nach jüngsten Plänen nur eines der beiden Tropenhäuser (mehr oder weniger ungeheizt) als Orangerie erhalten und das andere vom Glas befreit als Stahlgerippe stehen lassen. Der Garten selbst soll im Vergleich zu heute zu einer eher schlichten Anlage werden, die vor allem eines ist: pflegeleicht und damit kostengünstig.
Die Bürger indes wollen alle Gewächshäuser erhalten wissen und werden darauf heute Abend (9. Dezember) um 18 Uhr mit einer Mahnwache vor Askania am Hamborner Altmarkt nochmals hinweisen. Auch am Montag, wenn der Rat der Stadt die Umgestaltung unter „ferner liefen“ absegnen soll, wollen die Gartenfreunde Flagge zeigen.
Der Botanische Garten soll nicht sterben
Bereits am Donnerstag haben sie die Ratsfrauen und -herren angeschrieben mit der Bitte, den Botanischen Garten nicht sterben zu lassen.
Welch ausgezeichnete Qualität die Aquarienanlage besitzt, bestätigt eine Expertise der Stellvertretenden Direktorin des renommierten Aquazoo-Löbbecke Museums in Düsseldorf. Sandra Honigs bescheinigt der Einrichtung mit 52 Aquarien (davon elf Schaubecken) und 80 Arten von Süßwasserfischen einen „ausnahmslos einwandfreien Pflegezustand“ und artgerechte Tierhaltung. „Die GfA leistet einen wichtigen Beitrag zum Tier- und Naturschutz“, heißt es weiter.
Die Tropenhäuser sind im Frühjahr Hals über Kopf geschlossen worden, weil einige der Dachscheiben aus Drahtglas Risse haben und laut Stadt herunterfallen und Menschen verletzen könnten. Sofort gingen die Menschen auf die Straße. Es gründete sich eine Bürgerinitiative, zudem der Verein „Freunde und Förderer des Botanischen Gartens“. Die Bürger haben ein Konzept zur Rettung der Anlage vorgelegt, aber die Stadt lehnt ab: Es werde nicht genug eingespart.