Duisburg-Beeck. .

„Kommt er, oder kommt er nicht?“ So mancher der rund 600 Besucher, die die Eröffnung der Beecker Kirmes mit dem Fassanstich live erleben wollten, stellte sich diese Frage am Freitagnachmittag. Die Rede war natürlich von Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Er kam tatsächlich und absolvierte seinen ersten großen Auftritt nach der Loveparade-Katastrophe routiniert - trotz Pfeifeinlagen seiner Gegner.

Kurz vor 16 Uhr: Die Sonne lacht über Beeck. Noch ist auf dem größten Rummel am Niederrhein nicht viel los. Hier ein Dreikäsehoch, der eine Portion Zuckerwatte in der Hand hält, die halb so groß wie er selbst ist. Dort ein Knirps am langen Arm seiner Mutter, der erstaunt ausruft: „Guck mal Mama, die Geisterbahn ist auch schon offen“ - dann aber doch nicht einsteigen darf. Bratwurstduft mischt sich mit dem von gebrannten Mandeln und Backfischfett - aber noch herrscht gähnende Leere. Kein Wunder: Es geht ja auch erst in ein paar Minuten los. Punkt 16 Uhr, offiziell.

Ansprache dauert nur wenige Sekunden

Aber der OB ist noch nicht da, also spielt die Dixieland-Jazz-Kapelle munter weiter, derweil rücken die Menschen auf dem Platz immer enger zusammen, schieben sich näher in Richtung Bühne, wo das hölzerne Köpi-Fass aufgebaut ist. In der ersten Reihe stehen auch Sauerland-Gegner, die bei seiner nur wenige Sekunden dauernden Ansprache um 16.03 Uhr buhen und pfeifen. Darunter aber auch einige, die jubeln, als der OB dann ankündigt, dass der MSV am Freitagabend drei Punkte holen soll. Und wahrscheinlich hätten sie auch nur allzu gerne das Zwei-Liter-Köpiglas ergattert, das Sauerland als erstes zapft. Nur drei Schläge braucht er, dann fließt der beliebte Gerstensaft. Das Glas bekommt Hans-Dieter Reiners von der Ruhrorter Schützengilde. „Zum ersten Mal“, freut er sich und verspricht: „Das kommt bei unserem Verein in die Vitrine.“

Mit Böllerschüssen über die Friedrich-Ebert-Straße ist der Eröffnungsakt dann perfekt - und schon klettert der OB von der Bühne. Wenig später zieht er, ganz entspannt, nachdem er kurz mit Journalisten und Bürgern gesprochen hat, über den Kirmesplatz, um sich einen ersten Eindruck vom Rummel zu verschaffen.

Jahrmarkt vor der einzigartigen Hochofenkulisse

Schade, dass genau zum Ende der Eröffnungsschau die ersten Regentropfen vom Himmel fallen. Der besorgte Blick der Bürger und Schausteller zum Himmel war also berechtigt.

Bis zum kommenden Dienstag, 30. August, dauert der Jahrmarkt vor der einzigartigen Hochofenkulisse. Er ist täglich von 14 bis 24 Uhr geöffnet, Sonntag sogar schon ab 11 Uhr. Montag ist der Familientag mit Rabatten bis zu 50 Prozent.