Duisburg-Hamborn. .

Das große Jubiläum steht bei dem Bürgerschützen-Verein Hamborn 1837 erst im nächsten Jahr an. 175 Jahre besteht die Grünrock-Truppe dann. Pech nur: Ausgerechnet im Jubiläumsjahr wird es kein Königsschießen geben. Denn das findet nur alle zwei Jahre statt und steht bereits in den kommenden Tagen auf dem Plan.

Also lassen es die Alt-Hamborner jetzt schon mal richtig krachen - und zwar buchstäblich. Und planen fürs nächste Jahr „nur“ ein großes Sommerfest zum stattlichen „Geburtstag“. Ein Königsschießen könnte es nur geben, wenn sich wiederholt, was vor etlichen Jahren schon mal der Fall war: Dass der neue König aus irgendeinem Grund das Amt niederlegt. Dann müsste auch im Jubeljahr wieder um die Würde geschossen werden. Aber das will sich BSV-Sprecher Hermann Eschenbruch gar nicht ausmalen.

Die Hamborner zählen zu den drei ältesten Schützenvereinen in Duisburg. Noch heute zählt der BSV 250 Mitglieder. „Eine bunt gemischte Truppe“, freut sich Eschenbruch. „Bei uns gibt es Angestellte und Selbstständige, aber auch noch die alten Hamborner Namen.“

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Von DerWesten

100 Schützen, 900 Schuss und ein Vogel

Wie in der Vergangenheit erwarten die Grünröcke wieder jede Menge Zuschauer, am Straßenrand, aber auch auf dem Festplatz im Stadtpark an der Hamborner Straße. Und sie erwarten gutes Wetter, wie stets. Denn sie haben kein Zelt, sind also darauf angewiesen, dass Petrus sie mag. „Bisher hat das immer geklappt“, sagt der BSV-Sprecher. Na ja, und falls es doch mal einen kleinen Schauer gibt: Macht nichts, es gibt ein paar Pavillons, unter denen man notfalls Schutz suchen könnte.

Rund 900 Schuss brauchen die Grünröcke durchschnittlich, um den Vogel von der Stange zu holen. Bis zu 100 Schützen beteiligen sich in den ersten Runden. Erst nach der Mittagspause, wenn es langsam ernst wird, zieht sich so mancher zurück. Übrig bleiben dann nur noch maximal eine Hand voll Kandidaten, die mit Jagdmunition dem hölzernen Federvieh den Garaus machen. Meistens sind es noch um die 130 Schuss, die benötigt werden, um den Vogel von der Stange zu holen. Nur an eine Besonderheit erinnert sich Eschenbruch, der von 1999 bis 2001 selbst König war: Da krachte der Holzflattermann schon beim 20 Schuss auf den Boden: „Man steckt nicht drin“, lacht Eschenbruch. „Am Ende ist auch immer etwas Glück dabei, wer König wird“. Kommenden Montag ab 14 Uhr kann man’s live erleben.