Poller auf dem Kometenplatz in Duisburg-Walsum sollen Autos ausbremsen
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Duisburg-Aldenrade. . Auf dem Kometenplatz in Walsum ist die Welt nicht mehr in Ordnung. Passanten fühlen sich zunehmend belästigt und gefährdet durch illegale Autorennen, Skateboarder und Pöbeleien. Zumindest das Raserproblem soll beseitigt werden - durch Poller.
Illegale Autorennen, sobald die Polizei nachts Feierabend macht, nachmittäglicher Lärm durch jugendliche Skateboardfahrer, Bälle, die den Spaziergängern um die Ohren fliegen und lautstarkes Gegröle und Pöbeleien Halbstarker in den Abendstunden - die Welt auf dem Walsumer Kometenplatz ist alles, nur nicht in Ordnung.
Reihenweise klagen die Menschen, wenn man sie auf die Situation anspricht. Viele haben aber Angst, ihren Namen zu nennen. „Ich bin hier bekannt und habe Kinder...“, erzählt eine Frau vielsagend. Kaum beginnt sie mit der Schilderung des mitunter unerträglichen Ist-Zustandes auf dem Verweil- und Marktplatz - da gesellen sich auch schon andere Walsumer dazu und ergänzen die Darstellung: „Die Jugendlichen tauchen meist in Gruppen auf und provozieren, wo sie nur können“, sagt einer.
Biergartengäste fühlen sich belästigt
Ein anderer ergänzt: „Die stellen sich bewusst in den Weg und dann soll man um sie herum gehen“. Ansprechen mag man die Gruppen, die zum Großteil aus Migranten, zum geringeren Teil aus Deutschen bestehen sollen, nicht. „Dann bekommt man ja gleich zu hören: Wat willst Du?!“, sagen die verschreckten und verärgerten Walsumer. Auch die Gäste des Köpi-Biergartens fühlen sich belästigt. Weil Jugendliche über ihre Köpfe hinweg schon mal Fußball spielen oder Flaschen werfen. „Das ist geschäftsschädigend“, kommentiert eine Mitarbeiterin das Geschehen.
Gefährlichste Kreuzungen
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Im Bezirksamt und bei der Polizei ist die Situation bekannt. Man sucht deshalb nach Lösungen, zusammen mit der Politik. Der Stadt hat man schon den Auftrag erteilt, nach geeigneten Skaterstellen im Walsumer Bereich zu suchen, um den Jugendlichen eine Alternative zum Kometenplatz anbieten zu können. Die Bezirksvertretung ist, wie SPD-Ratsherr Georg Berner auf Anfrage berichtet, sogar bereit, eine neue Anlage zu finanzieren. Nicht allein, sondern mit Sponsoren. Schließlich fühlt man sich nicht nur den Älteren, sondern auch den Jüngeren verpflichtet.
Warten bis zum Herbst
Um die illegalen Autorennen meist zu später Nachtstunde in der „Fußgängerzone“ zu beenden, soll der Platz komplett mit Pollern, beziehungsweise Absperrpfählen eingezäunt werden. Das war vor Jahren schon mal der Fall, aber dann verschwanden die Pfosten. Weil sie umgefahren wurden, aber auch, weil über den Platz die Anlieferung der Geschäfte erfolgte. Offiziell ist der Kometenplatz für Anlieferer frei. Um das zu ändern, sei eine „Umwidmung“ nötig, so Bezirksamtsleiter Reinhold Mettlen. So ein Verwaltungsvorgang dauere wegen der damit verbundenen Folgen meist etwa fünf Monate. Sprich: Frühestens zum Herbst 2011 könnten die Pfähle an allen noch bestehenden Zufahrten gesetzt werden. Die müssen dann aber so beschaffen sein, dass sie beseitigt werden können, etwa von den Markthändlern, aber auch von einer Hand voll Unternehmern, die keine Möglichkeit der rückwärtigen Anlieferung haben.
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