Duisburg-Walsum. .
Ein weiteres Mal diskutierten die Mitglieder der Bezirksvertretung Walsum lange und kontrovers über die Umgestaltung des Friedrich-Ebert-Platzes und der Friedrich-Ebert-Straße (wir berichten). Dieses Mal vertagen sie das Thema aber nicht.
Obwohl die Politiker sich zu einer Entscheidung durchringen konnten, ist die Sache noch nicht vom Tisch, weil man sich auf eine vorläufige Lösung verständigte.
Anstatt die Vorlage anzunehmen, wie sie das Planungsamt vorbereitet hatte, verabschiedeten die Bezirksvertreter einen eigenen Antrag, der eine Umgestaltung auf Probe vorsieht. Die provisorische Lösung ging auf eine Initiative der CDU zurück, die aber auch größtenteils bei den Mitgliedern der anderen Parteien Anklang fand.
Der Vorschlag: Wenn die Kanalbauarbeiten auf der Dr.-Hans-Böckler-Straße und auf der Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße beendet sind - was wohl um Ostern herum der Fall ist -, dann will man die neue Verkehrsführung für sechs Monate ausprobieren. Sprich: die Fahrbahn auf der Friedrich-Ebert-Straße wird auf einer Strecke von 150 Metern mit Hilfe von Markierungslinien auf eine Spur pro Fahrtrichtung verengt.
Dann will man beobachteten, wie sich die Veränderung auf den Verkehr auswirkt. Den Radweg würde man so auch vorläufig auf die Straße verlagern. Nur auf die Absenkung der Bordsteine soll verzichtet werden. Ansonsten besteht kein großer Unterschied zum ursprünglichen Vorschlag. „So können wir uns sicher sein, dass die Maßnahme sinnvoll ist“, sagt Peter Hoppe, CDU-Fraktionsvorsitzender.
Elf Mitglieder stimmten für die provisorische Lösung, sechs votierten gegen die gesamte Maßnahme und ein Bezirksvertreter enthielt sich. Mit dieser Entscheidung trug die Bezirksvertretung Walsum den Bedenken von Feuerwehrchef Uwe Zimmermann Rechnung, der befürchtet, dass Lösch- und Rettungsfahrzeuge durch die bauliche Veränderung bei Einsätzen behindert werden. „Die Maßnahme halte ich für sehr bedenklich“, betonte Zimmermann während der Sitzung.
Die Bezirksvertreter brachten aber noch weitere Bedenken mit ins Spiel. Sinem Dilan Sert (Die Linke) kam auf die Stau-Problematik zu sprechen: „Morgens ist auf der Straße jetzt schon immer Chaos und das wird durch die Maßnahme nur schlimmer.“ Schnell war klar, dass die Verwaltung keinen leichten Stand mit ihrem Vorschlag hatte.
Der Hintergrund: Der Vorschlag hatte die Absicht, dass durch die Baumaßnahme der Einzelhandel am Friedrich-Ebert-Platz und am Kometenplatz räumlich miteinander verbunden werden. Zur Zeit sind es nur zwei einzelne Nahversorgungszentren, aber durch die Umgestaltung könnte aus den getrennten Bereichen ein echtes Nebenzentrum werden. Mit der Planung griff die Verwaltung eine Idee des Bürgerforums Walsum auf, das sich im Rahmen von Duisburg 2027 schon für eine Zusammenlegung der Plätze ausgesprochen hatte. Da an dieser Stelle wegen der Straßenbahnlinie 903 keine verkehrsberuhigte Zone in Frage kommt, überlegte sich das Planungsamt die Lösung mit der Einspurigkeit und der Umgestaltung des Friedrich-Ebert-Platzes. Bei Letzterem hatten die Politiker nur wenige Bedenken.