Duisburg-Walsum. Bei Burger Nerds in Duisburg stehen viele fantasievolle Burger-Variationen auf der Karte. Womit das Restaurant punktet – und was besser geht.
Burger der gehobenen Art verspricht Burger Nerds an der Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße. Die Duisburger Filiale ist die erste des Franchise-Unternehmens und hält sich schon seit Sommer 2015 in Walsum. Inzwischen gibt es weitere Läden in Oberhausen, Bocholt und Wesel.
Burger Nerds wirbt damit, „nur das beste Fleisch von regionalen Metzgern und Schlachtern aus Dinslaken und Wesel“ zu verwenden. Die Buns, also die Brötchen, bezieht der Imbiss nach eigenen Angaben von einer lokalen Bäckerei täglich frisch. Nähere Infos gibt es dazu nicht. Burger Nerds weckt damit trotzdem hohe Erwartungen. Ein anonymes Testessen zeigt, ob sie erfüllt werden.
Die Mitarbeiter in Duisburgs „Burger Nerds“ sind locker und nett
Atmosphäre: Die Einrichtung kommt amerikanisch-rustikal und eher spartanisch daher. Nostalgie-Blechschilder mit Route-66-Emblem oder Marilyn-Monroe-Motiv zieren die Wände. Auch die obligatorische Coca-Cola-Leuchtreklame und der Ventilator an der Decke dürfen nicht fehlen.
Auf den Tischen, an denen insgesamt rund 30 Gäste Platz finden, stehen immergrüne Kunststoffpflanzen. Die Terrasse vor der Tür lockt im Sommer mit ganz viel Platz und schönen weißen Tischen und Bänken. Drinnen ist es im Winter bei Temperaturen unter fünf Grad trotz Gasofen und Radiator etwas kühl und dadurch eher ungemütlich.
Service: Die Mitarbeiter sind locker, nett und spontan. Sie kommen gerne wieder, wenn man zum ersten Mal bei Burger Nerds isst und etwas länger braucht, um die Karte zu studieren. Etwas mehr Beratung wäre schön, zum Beispiel welche der zahlreichen Dips zu den gewählten Burgern und Beilagen passen.
Das Testessen fand an einem Sonntagabend statt. Dementsprechend viele Gäste kamen, um vorbestellte Burger abzuholen. Das brachte die drei Mitarbeiter nicht aus der Ruhe. Sie rockten den Laden souverän und hatten immer ein nettes Wort parat. Dass ihnen dabei die eine oder andere Kleinigkeit durchgeht, vergisst man schnell.
So wurde ein Burger „durch“, in der Burger Nerds-Sprache „smashed“, und einer „medium“ bestellt. Beide Burger landeten „medium“ auf dem Tisch. Macht aber nichts, er war trotzdem lecker. Bis der Maiskolben kam, war der Burger schon halb verputzt und man musste daran erinnern, dass er noch fehlt. Schwamm drüber.
Das Angebot ist riesig – jeder Burger-Fan findet seinen Favoriten
Angebot und Geschmack: Auf der reichhaltigen Karte findet sicher jeder „seinen“ Burger. Natürlich gibt es Klassiker wie den Cheeseburger, übrigens mit selbst gemachtem Gurkenrelish. Mit zehn Euro ist er der günstigste. Als beliebtester Burger wird der Christo-Burger mit Rindfleisch-Patty, Joghurt-Dip, Nachos, Spiegelei, süß-rauchiger Barbecue-Soße, Chili-Cheese-Soße, Röstzwiebeln und Eisbergsalat angepriesen (12,90 Euro).
Der getestete Italian-Burger (10,50 Euro) mit Rindfleisch-Patty, karamellisierten und in Rotwein gekochten Zwiebeln, hausgemachtem Pesto, Parmesan, Tomate und Rucolasalat schmeckt herrlich frisch und ist perfekt gewürzt. Das Fleisch außen kross und innen zart – so muss es sein! Auch der BBQ-Burger bekommt Bestnoten (11,50 Euro). Seine süß-rauchige Barbecue-Soße entlockt ein spontanes „Mmh“, das aus tiefster Seele kommt.
Jeden Monat gibt es einen Aktionsburger. Im März ist es der Aioli-Burger. Eine lustige Idee sind die Foodtruck-Burger (sieben Euro), die es in vier Varianten gibt. Sie sind kleiner und somit handlicher. Und: Wer noch mehr Vielfalt genießen will, kann für 12 Euro gleich zwei davon essen.
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Groß auch die Auswahl bei den Beilagen. Der probierte Maiskolben (2,90 Euro) ist supersaftig. Schön wäre aber, wenn man ihn nicht mit den Händen essen müsste. Lob auch für den Coleslaw für 2,90 Euro. Er schmeckt original wie in Amerika.
Die Pommes (ab 3,50 Euro) sind wirklich frisch gemacht und richtig gut. Das gilt leider nicht für die Poutine, also mit extra Zutaten aufgepeppte Pommes. Die gewählte Trüffel-Parmesan-Poutine (5,70 Euro) war sehr fettig: Die Pommes werden förmlich in der Trüffel-Majo ertränkt und liegen wie ein Stein im Magen. Außerdem waren die Pommes beim Testessen leider kalt.
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Dem Guacamole-Dip (2,20 Euro) fehlte die Würze, der Honig-Senf-Dip (1,50 Euro) war an sich klasse, passte aber nicht zu den gewählten Burgern und Beilagen. Der Curry-Gewürzketchup (1,50 Euro) hat seinen Namen verdient – eine Geschmacksexplosion.
Wunderbar, dass der Nachtisch in kleinen Portionen gereicht wird. Die köstliche „New York Cheesecake Cream“ gibt es mit vier Toppings (jeweils 2,50 Euro). Die Variante mit Himbeersoße war ein krönender Abschluss, ebenso die Oreo-Praline (eine kostet 1,80 Euro, fünf 4,50 Euro). Weil die Praline so klein geraten war, spendierte der Mitarbeiter eine zweite. Ein netter Zug!
Am Ende wäre ein Espresso schön gewesen, um den Magen ein wenig aufzuräumen. Doch heiße Getränke sind bei Burger Nerds leider nicht zu bekommen. Dafür aber eine große Auswahl an Erfrischungsdrinks.
Fazit: Hamburger sind wirklich die Kernkompetenz von Burger Nerds. Ihr Geschmack und ihre Qualität überzeugen auch eingefleischte Burger-Fans. Bei den Beilagen kann aber gerne noch an einigen Stellschrauben gedreht werden – da ist Luft nach oben.
Ein großer Pluspunkt sind die vegetarischen und veganen Varianten, zum Beispiel mit Zucchini- oder Kidneybohnen-Patty (9,90 beziehungsweise 11,50 Euro). Fleischfans und Gemüse-Esser können sich also gut hier gemeinsam verabreden. Allerdings lädt das Ambiente nicht dazu ein, einen längeren gemütlichen Abend mit Freunden zu verbringen. Ins Burger Nerds geht man im Winter wohl eher, um Essen zu fassen.
>> Bewertung:
Atmosphäre: 3/5 Punkte
Service: 4/5 Punkte
Geschmack: 4/5 Punkte
Preis-Leistungs-Verhältnis: 4/5 Punkte
Adresse: Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße 429, 47179 Duisburg
Telefon:0203 98 59 73 07
Öffnungszeiten: dienstags und freitags von 12 bis 22 Uhr, mittwochs und donnerstags von 16 bis 22 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 22 Uhr
Mehr Informationen:www.burgernerds.de
Hinweis der Redaktion: Diese Gastro-Kritik entspricht dem subjektiven Geschmacksurteil des Verfassers. Bei unseren Tests geben wir uns nicht zu erkennen, bewerten unabhängig und bezahlen das Essen selbst.