Duisburg-Beeck. Die Duisburger Politik findet emotionale Worte zur Absage der Beecker Kirmes. Kritik an geplantem Standort-Wechsel wird deutlich.

Die Absage der Beecker Kirmes ist jetzt auch im Kulturausschuss kritisiert worden. Aus den emotionalen Worten von Jennifer Jonczyk (SPD), die im Duisburger Norden lebt, sprach große Enttäuschung vor allem über Duisburg Kontor als städtischen Veranstalter. Auf die Idee, die Kirmes zu verlegen, die seit 1593 in Beeck gefeiert wird, habe Kontor-Geschäftsführer Uwe Kluge nur kommen können, weil er nicht aus Duisburg sondern aus Bremen ist.

Der Standort Beeck wurde schlecht geredet“, beklagte Jennifer Jonczyk. Auch sei wohl der Kontakt zu den Schaustellern über die Jahre nicht gepflegt worden. Die SPD fordere jedenfalls Duisburg Kontor auf, die Kirmes wieder tragfähig zu gestalten.

Künstler sieht Gefahr für den sozialen Frieden

Auch der Künstler Cyrus Overbeck, familiär seit über 100 Jahren mit Beeck verbunden, nannte Beeck einen „Heimatort“. Er sorgt sich um den Stadtteil, in dem der soziale Frieden unter anderem durch zahlreiche Clans bedroht sei. „Menschen brauchen Rituale“, so der Künstler zur Bedeutung der Kirmes. Er sitzt als sachkundiger Bürger für die SPD im Kulturausschuss. „Frieden ist teuer, Krieg ist teurer“, sagte Overbeck. Es sei eine „ehrenvolle Aufgabe“, sich um den sozialen Frieden in Beeck zu bemühen.

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Die Kirmes sei nicht nur für die Menschen in Beeck wichtig, sondern weit darüber hinaus auch für den Niederrhein ein Ereignis, sagte Frank Heidenreich (CDU). Er schlug vor, Uwe Kluge in den Kulturausschuss einzuladen, um sein Konzept zur Sicherung der Beecker Kirmes vorzustellen.

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Die Grünen und Junges Duisburg (JuDu) schlossen sich dem Vorschlag an. Allerdings, so Oliver Beltermann (JuDu), müsse man dann auch fragen, wie die Kirmes wirtschaftlich zu betreiben sei. „Ich empfinde seit zehn Jahren einen Niedergang der Beecker Kirmes.“