Duisburg. Durch die Ankündigung eines Neustarts ist die Beecker Kirmes nicht gerettet. Duisburg Kontor muss liefern, sonst hat der Rummel keine Zukunft.
Das monatelange Gezerre um die Beecker Kirmes ist unwürdig und kaum zu erklären. Die Stadt Duisburg hat die Traditionsveranstaltung noch im März unmissverständlich totgesagt. Grundlage war eine hausinterne Standortanalyse, die die neue Sportpark-Kirmes als einzige Alternative sah.
Plötzlich der Rückzieher, weil die sichergeglaubte rot-schwarze Ratsmehrheit bröckelte. Das soll auch an der erfolgreichen Lobbyarbeit Neudorfer Stadion-Anwohner gelegen haben. Fußball-Trubel und zusätzlich Kirmes-Sause vor der Haustür ist ihnen zu viel.
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Weder die Schausteller noch die Stadt Duisburg wollten nach dem viel kritisierten Flop 2019 eine Neuauflage der Beecker Kirmes, doch so lautet weiterhin der Auftrag an den städtischen Veranstalter Duisburg Kontor. Bis zuletzt hatte er betont, auf eine Beecker Kirmes vorbereitet zu sein. Ein Trugschluss. Der Traditionsrummel im Kleinformat wäre diesen Sommer sicher gefloppt, die Absage ist richtig.
Doch der Jahrmarkt ist noch längst nicht gerettet. Dass der Kirmesplatz völlig unattraktiv ist, ist seit Jahren bekannt. Alle Maßnahmen gegen Staub und Matsch waren bisher nur Flickwerk. Da ist jetzt die Stadt gefordert.
Viele Kirmesbesucher fühlen sich nicht mehr sicher
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Die größere Aufgabe hat jedoch Duisburg Kontor. Die Stadttochter muss ein ansprechendes Konzept entwickeln. Nur wo sollen die Ideen in nur einem Jahr herkommen? Schließlich hatten die Fachleute seit 2019 Zeit, sich ein modernes Programm zu überlegen. Rumgekommen ist dabei kaum etwas. Die Vereine, Schulen und Kindergärten einzubinden, ist zwar richtig, kann aber nur ein Rand-Aspekt sein.
Die Erwartungen sind hoch und Duisburg Kontor muss liefern, wenn diese Tradition in Beeck überleben will. Denn die Menschen haben längst mit den Füßen abgestimmt – und erwarten zurecht mehr als Losbuden und Bierstände. Doch auch das Image von Beeck muss dringend durch flankierende Maßnahmen verbessert werden. Zur Wahrheit gehört nämlich auch: Viele Kirmesfreunde fühlen sich auf dem Rummel nicht mehr sicher – und weichen lieber aufs Ruhrorter Hafenfest aus.