Duisburg-Laar. Der Abriss der letzten Schrottimmobilien an der Friedrich-Ebert-Straße in Laar lässt schon lange auf sich warten. Jetzt könnte es schnell gehen.
Noch ein paar letzte Häuser stehen dem kleinen Park im Weg, der den Norden von Laar verschönern soll. Lange hatte die Stadt Duisburg Mühe, die Besitzerin einer der Immobilien vom Verkauf zu überzeugen. Nachdem dies 2020 doch gelungen ist, steht jetzt offenbar der Abriss kurz bevor. Wie die Stadt auf Nachfrage der Redaktion bestätigt, sollen die Abbrucharbeiten in wenigen Wochen beginnen.
Die hartnäckige Eigentümerin ist der Grund dafür, dass die Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße 105 bis 111 immer noch stehen. Der Frau gehörte das Haus mit der Nummer 107 seit 1992. Sie hatte viel in das Gebäude investiert, sah es in einem guten Zustand, während die umliegenden Gebäude immer weiter verfielen.
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Laar: Besitzer von Schrottimmobilie wollte nicht verkaufen
Diese benachbarten Häuser abzureißen, war so jedoch kaum möglich: Denn die Hausnummer 107 ist statisch mit den links und rechts davon stehenden verbunden. Hätte die Stadt nur die anderen Gebäude abreißen wollen, hätte sie aufwendige Maßnahmen ergreifen müssen, um das verbleibende Bauwerk zu sichern. 2020 ließ sich die Eigentümerin dann aber doch überzeugen, und die Stadt konnte ihr Haus erwerben.
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„Nach langjährigen und erfolgreichen Bemühungen können die Ziele des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes Laar nunmehr umgesetzt werden“, teilt Stadtsprecher Falko Firlus auf Anfrage mit. „Das Immobilien-Management Duisburg bereitet derzeit die Abbrucharbeiten vor, die voraussichtlich ab Anfang Februar beginnen werden.“ Zuvor müssen laut Firlus noch notwendige Schadstoffsanierungen und Entkernungsarbeiten im Gebäude erfolgen.
Im Anschluss an die Abbrucharbeiten erfolge dann die Herrichtung der geplanten Grünanlage. Die Entwurfspläne dafür hat das Umweltamt erstellt. Zur Gestaltung dieses kleinen Parks fanden im Jahr 2019 sowohl im Stadtteilbüro Laar als auch auf dem Marktplatz Bürgerbeteiligungen statt. „Die darin zusammengetragenen Ideen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger sind mit in die Planungen eingeflossen“, so Firlus.
Abriss und Begrünung im Förderprogramm „Soziale Stadt“ enthalten
Die Neuentwicklung der Brachfläche zwischen Franklinstraße und Thomasstraße soll noch über das Förderprogramm „Soziale Stadt“ erfolgen. Mehrere Millionen Euro sind in diesem Rahmen bereits nach Laar geflossen. Das Förderprogramm ist eigentlich im vergangenen Jahr ausgelaufen, bevor alle vorgesehenen Maßnahmen umgesetzt werden konnten.
Doch noch im September 2020 hat die Stadt nach eigenen Angaben den Abriss erneut für das Förderprogramm angemeldet. Im Frühjahr 2021 erfolgte demnach die Bewilligung der Mittel für den Abbruch der Häuser sowie die Herrichtung der Grünfläche.
Bereits zwischen 2014 und 2018 waren die ersten Häuser in diesem Bereich angekauft worden. Knapp 1,7 Millionen Euro sollte die gesamte Maßnahme laut Auskunft der Stadt im Jahr 2018 kosten. Diese Summe setzt sich zusammen aus 773.000 Euro für den Grunderwerb, 565.000 Euro für den Abriss der Häuser und 355.000 Euro für den Umbau der Fläche als Park.
>>LAAR: STADTTEILENTWICKLUNG NOCH NICHT ABGESCHLOSSEN
• Auch nach Auslaufen des Förderprogramms sollen einige Maßnahmen aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept noch umgesetzt werden. Den Deichpark etwa gibt die Stadt nicht auf, doch seine Umsetzung musste aufgrund der geplanten Deichsanierung verschoben werden.
• Doch zumindest der erste von zwei Bauabschnitten für den Deichpark soll schon in diesem Jahr beginnen. Für den zweiten Bauabschnitt dagegen muss erst die Deichsanierung abgewartet werden. Diese soll ab 2023 erfolgen.