Duisburg-Laar. Fortführung der Ankaufsverhandlungen und Umsetzung der Grünanlage. Der Abriss der Schrottimmobilien an der Friedrich-Ebert-Straße in Laar kommt nicht voran. Die Verhandlungen mit einem Hauseigentümer stocken.
Wer in Laar fragt, wo es schnellstens Verbesserungen im Ortsteil geben soll, der bekommt mit ziemlicher Sicherheit folgende Antwort: An der Friedrich-Ebert-Straße. Seit vielen Jahren gammelt die einstige Einkaufsmeile vor sich hin. Die Geschäftslokale stehen bis auf wenige Ausnahmen leer. Mehrere Häuser sind seit Jahrzehnten ungenutzt. Sie dienten dunklen Gestalten als Aufenthaltsort. Ein Teil davon ist inzwischen abgerissen. Doch der von der Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU) dort geplante Park zwischen Franklinstraße und Thomasstraße lässt weiter auf sich warten.
Die EG DU möchte die verbliebenen Häuser, beziehungsweise Ruinen, abreißen. Das ist jedoch nicht so einfach möglich. Denn: Zumindest ein Hauseigentümer, der selbst dort wohnt, denkt nicht daran, der Stadt sein Haus zu verkaufen. Und so ist an Abriss momentan nicht zu denken. Denn: Das besagte Haus ist statisch mit den links und rechts davon stehenden verbunden. Sprich: Wenn die EG DU alles rund um das eine Gebäude abreißen will, dann muss sie aufwändige Maßnahmen ergreifen, um das verbleibende Bauwerk zu sichern.
Ein Hauseigentümer an der Friedrich-Ebert-Straße verkauft nicht
Zehn Millionen Euro
Die EG DU braucht zur Umsetzung aller im Stadterneuerungsprogramm aufgeführten Maßnahmen gut 10 Millionen Euro. 1,2 Millionen soll die Stadt selbst tragen, gut 8,8 Millionen Euro sollen vom Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau West und aus dem Topf Soziale Stadt NRW kommen.
Die Bezirksvertretung Meiderich/Beeck hat das Handlungskonzept einstimmig abgenickt. Die tatsächliche Entscheidung trifft der Rat der Stadt (1. Juli).
Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete Anke Gorres vom Stadtteilbüro Laar, dass man weiterhin mit dem Gebäudeeigner „im Gespräch“ sei. Genau so äußert sich die EG DU seit Jahren, wenn es um dieses Thema geht. Bewegung ist offenbar nicht in die Sache gekommen. Dem Vernehmen nach geht es um den Preis. Das Angebot der Stadt ist nicht attraktiv genug, um den Hauseigentümer zum Verkauf zu bewegen. Also befasst man sich bei der EG DU mit dem Gedanken, tatsächlich nur das eine Haus stehen zu lassen. Sinngemäß sagte Anke Gorres: Es sei Sache des Landes NRW (als Geldgeber) zu entscheiden, ob Mittel für die aufwendige Abstützung des verbleibenden Hauses zur Verfügung gestellt werden oder vielleicht sogar mehr Geld, um das letzte Haus doch noch kaufen und dann abreißen zu können.
Sigrid Götting-Schlitt, eine der Sprecherinnen des Runden Tisches Laar und im Arbeitskreis Friedrich-Ebert-Straße aktiv, hofft sehr, dass das Problem endlich gelöst wird. „Es tut sich nichts, es kann nicht sein, dass man immer vertröstet wird.“ Sie will endlich Fortschritte sehen, sprich: den Bau des Parks. „Jetzt blüht da der Klatschmohn“, freut sich Sigrid Götting-Schlitt. Selbst eine so wilde Fläche sei hübscher als die Schrottimmobilien.
Im neuen Integrierten Handlungskonzept Laar, mit dem die EG DU in den nächsten drei Jahren weiter an Verbesserungen im Ortsteil arbeiten will, steht dazu allerdings nicht viel: „Fortführung der Ankaufsverhandlungen und Umsetzung der Grünanlage.“ Der Förderantrag für den Park soll noch in diesem Jahr gestellt werden.
Von 2014 bis 2018 sind einige Häuser angekauft worden, die teilweise bereits abgerissen sind. Ab 2020 soll mit dem „Rückbau und der Errichtung der Grünverbindung“ begonnen werden. Knapp 1,7 Millionen Euro soll die gesamte Maßnahme an Ende kosten. Mit 773.000 Euro schlägt der Grunderwerb zu Buche, der Abriss der Häuser verschlingt rund 565.000 Euro und für die Herrichtung der Fläche als Park werden weitere 355.000 Euro benötigt.
Es ist noch viel zu tun. Deichsanierung startet 2023
Die erste Förderphase für Laar ist inzwischen ausgelaufen. Dass noch viel zu tun ist, steht außer Frage. So soll unter anderem die Fassadenverschönerungsaktion weitergehen, die Ortseingänge (von Beeck und Ruhrort kommend) sollen einladender gestaltet werden. Neben vielen kleineren Verbesserungen soll es auch noch eine große Maßnahme geben: Die Umgestaltung des Deichs zum Deichpark. Die wird allerdings noch lange auf sich warten lassen. Denn zunächst einmal steht die Sanierung des Schutzwalls an. Die soll 2023 aber erst starten. Deshalb soll nun erst einmal das Deichvorland so gestaltet werden, dass die Aufenthaltsqualität steigt (etwa durch Sportgeräte und Sitzgelegenheiten).