Duisburg-Meiderich. In Meiderich-Berg würde der Erhalt von Straßenbäumen wohl Parkplätze kosten. Ein Naturschützer warnt davor, stattdessen die Bäume zu fällen.

Die Stadt Duisburg erarbeitet derzeit ein umfassendes Alleebaumkonzept, das die Probleme aller Duisburger Alleebäume beschreiben und Lösungsansätze anbieten soll. Durch die Corona-Krise hat es sich mehrfach verzögert. Da längst nicht alle Straßenbäume im Stadtgebiet den besonderen Schutz von Alleen unterstehen, planen die dafür zuständigen städtischen Wirtschaftsbetriebe ergänzende Konzepte.

So brachten die Fachleute im Rathaus zuletzt ein Gesamtkonzept für Untermeiderich ins Gespräch, nachdem die Bezirksvertretung dortige Schäden an Baumscheiben, Straßen und Gehwegen ausbessern will, die durch wachsende Wurzeln verursacht wurden. Will man die Baumscheiben den Bäumen anpassen, könnte dies Parkplätze kosten.

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Erst Bäume fällen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind

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Grundsätzlich begrüßt der Naturschützer Dr. Johannes Meßer vom BUND, der auch Vorsitzender des Duisburger Naturschutzbeirates ist, solch ein Konzept und dass man Einzelentscheidungen mit einem breiteren Blickwinkel abgleicht und in einen größeren Zusammenhang stellt. Jedoch mahnt er an, das Fällen eines Baumes als „unwiderruflichen Schritt“ immer nur „als letztes Mittel der Wahl“ anzuwenden, nachdem alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Die Erfahrung aus den letzten Jahren habe ihm allerdings gezeigt: „CDU und SPD sehen die Straßenbäume eher geringschätzig und wollen meistens fällen.“ Zudem haben sich Meßer zufolge die Wirtschaftsbetriebe in der Praxis auch nicht durch Wertschätzung der Straßenbäume hervorgetan.

Wichtig im Kampf gegen Klimawandel und aufgeheizte Städte

Doch im Kampf gegen den Klimawandel und gegen aufgeheizte Städte im Sommer seien auch Straßenbäume sehr wichtig, wie Johannes Meßer betont. Zudem helfen demnach Baumscheiben auch bei der Verkehrsberuhigung, was den Anwohnern zugute käme. So hält er es in Meiderich-Berg durchaus für sinnvoll, einzelne „Baumteller zu vergrößern, auch wenn ganze Parkplätze verloren gehen“. Das Problem angespannter Parkplatzsituationen müsse natürlich ebenfalls gelöst werden, „aber nicht zwingend auf Kosten der Bäume“.