Duisburg. Um einen Kita-Platz sorgen sich manche Eltern schon vor der Geburt. Wie bekommt man die richtige Betreuung fürs Kind? Das müssen Eltern wissen.
Die Sorge, keinen geeigneten Kindergarten-Platz für den Nachwuchs zu finden, ist bei vielen Eltern groß. Die Vergabe-Systeme sind in den Städten unterschiedlich. In Duisburg führt der einzige Weg über das Online-Portal Kita-Place. Wie das funktioniert und was Eltern sonst noch wissen müssen.
Die Zahl der Tagespflege- und Kitaplätze für das folgende Kindergartenjahr wird jährlich bis Mitte März neu ermittelt. Im jetzt laufenden Kindergartenjahr gibt es stadtweit 17.337 Plätze für Kinder in Kindertageseinrichtungen und weitere 2032 in der Tagespflege, berichtet die Stadt auf Nachfrage. Ergänzt werden diese Plätze noch durch Betreuungsmöglichkeiten in heilpädagogischen Einrichtungen und durch Plätze im Rahmen des Landesprojekts für Flüchtlingskinder, sodass insgesamt 20.221 Betreuungsplätze zur Verfügung stehen.
Basierend auf Elternumfragen fehlten zuletzt rund 1500 Plätze, die durch laufende Neubauprojekte nicht komplett aufgefangen wurden. Baustoff- und Facharbeitermangel führen dazu, dass Kitas nicht pünktlich eröffnet werden. Allein ein Dutzend Projekte des städtischen Bauträgers Gebag sollen in den kommenden Jahren fertig werden.
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Kann ich die Kindertageseinrichtungen besichtigen?
Welche Empfehlungen gibt die Stadt Eltern, die eine Betreuung für ihren Nachwuchs brauchen? „Eltern, die das erste Mal einen Kita-Platz für ihr Kind suchen, sollten sich unbedingt zuerst Kindertageseinrichtungen in der näheren Umgebung anschauen“, sagt Pressesprecherin Gabi Priem. Besichtigungen der städtischen Einrichtungen finden nach vorheriger Terminvereinbarung mit der Leitung der Einrichtung unter Wahrung der aktuellen Hygienevorschriften statt.
Viele Einrichtungen wie die Kitas des Evangelischen Bildungswerks empfehlen, das Kind zur Besichtigung mitzunehmen, „denn es ist von Anfang an wichtig, dass sowohl bei den Eltern, als auch dem Kind ein gutes Gefühl im Kontakt zur Kita entsteht“.
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Wie melde ich mein Kind für einen Kita-Platz an?
Auf der Webseite https://kitaplatz.duisburg.de/ können sich Erziehungsberechtigte aus allen 200 Duisburger Kitas maximal acht Wunscheinrichtungen aussuchen und sich dort vormerken lassen. Wer mit diesem digitalen Angebot nicht klar kommt, kann sich in einer Kita helfen lassen.
Einen Platz hat man dann noch nicht sicher. Er wird über die Leitungen der jeweiligen Kitas vergeben. Das Prozedere beginnt zum Jahreswechsel für den Kitastart am 1. August. Die ersten Zusagen werden oft schon im Januar gegeben, die letzten im Juli. Durch Neueröffnungen und Gruppen-Erweiterungen ist stets Bewegung im System.
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Bevor man sich auf Kita-Place anmeldet, sollte man sich die in Frage kommenden Einrichtungen anschauen und dabei besonders auf Betreuungszeiten und pädagogische Konzepte achten. Soll es eine große Kita mit eigener Küche sein? Eine Elterninitiative, bei der man mit anpacken muss und familiäre Bande knüpft? Oder ein Waldkindergarten, in dem der Nachwuchs in Matschhose und Gummistiefeln seinen Tag verbringt? Ist eine konfessionelle Bindung wichtig, ein inklusives oder bilinguales Angebot?
Eine digitale Vorauswahl ermöglicht die Webseite www.duisburg.de/wohnenleben/kindergaerten/kindergaerten.php – hier kann man sich städtische Kitas nach Region, Betreuungsdauer und weiteren Besonderheiten wie Integrationsgruppen oder einer Qualifizierung als Familienzentrum vorsortieren.
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Welche Betreuungszeiten gibt es?
Möglich ist die Betreuung für 25, 35 oder 45 Stunden.
Was kostet ein Kita-Platz?
Die zwei Kindergarten-Jahre vor der Einschulung sind beitragsfrei. In der Zeit davor hängt die Höhe des monatlichen Beitrags vom Einkommen der Familie und von der Betreuungszeit ab. Ab August 2023 kostet die Kinderbetreuung in Duisburg zwischen 0 und 531 Euro. Im Frühjahr 2022 wurden die bislang acht Beitragsstufen auf 13 Beitragsstufen ausgeweitet – bis zu einem Einkommen über 200.000 Euro.
Bei einem Einkommen bis 25.000 Euro ist der Kita-Platz kostenlos. Bis 37.500 Euro Jahreseinkommen zahlt man beispielsweise für eine Ü3-Betreuung mit 45 Stunden Umfang 69,30 Euro monatlich, für Kinder unter 2 Jahren kostet sie 137,70 Euro. Verdient man im Jahr bis 85.000 Euro, kostet sie für das Ü3-Kind 234 Euro, für das U2-Kind 459 Euro.
Für Geschwisterkinder wird der Betrag, der für das erste Kind fällig wird, jeweils auf 25 Prozent reduziert. Weitere Infos und eine detaillierte Kostentabelle hält die Stadt Duisburg auf ihrer Webseite vor unter dem Stichwort Elternbeiträge.
Und was kostet die Verpflegung?
Kinder, die 45 Stunden betreut werden, bekommen in den städtischen Kitas grundsätzlich auch ein Mittagessen. Es kostet monatlich 55 Euro, ab einem Einkommen über 49.085 Euro 62 Euro. Bei den Zaubersternen kostet die Vollverpflegung vom Frühstück bis zum Snack am Nachmittag 77 Euro monatlich. Über das Bildungs- und Teilhabepaket können mit Bewilligungsbescheiden die Kosten reduziert werden. In manchen Kitas – etwa bei Stepke in Hochfeld – wird vor Ort frisch gekocht, in anderen Einrichtungen werden Caterer genutzt.
Wie kann ich alternativ eine Tagesmutter auswählen?
Eltern, die eine Tagesmutter suchen und nicht sicher sind, wem sie ihr Kind anvertrauen sollen, können sich an die Beratungsstelle für die Kindertagespflege im Jugendamt wenden. „Die Fachberaterinnen und Berater kennen die Kindertagespflegepersonen in den Stadtteilen persönlich und übermitteln erste Informationen“, sagt Gabi Priem. Auch hier sei ein persönliches Kennenlernen der Tageseltern sowie der Räumlichkeiten zu empfehlen. Interessierte Eltern können sich beim Jugendamt unter 0203-283-4019 melden.
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Angebote für Kinder mit besonderem Förderbedarf
Wenn ein Kind einen besonderen Förderbedarf oder sonstige Unterstützung benötigt, ist das Institut für Jugendhilfe der richtige Ansprechpartner. Unter institut-jugendhilfe@stadt-duisburg.de oder unter 0203/3019882 helfen Fachärzte Kindern, die sich in Bewegung, Sprache, Verhalten, beim Spielen oder Lernen langsamer oder anders entwickeln, damit es bestmöglich in Kita oder Schule eingegliedert werden kann. Die Beratung ist vertraulich und kostenlos. Weitere Infos zu den Dienstleistungen und Hilfsangeboten des Jugendamtes gibt es auf der Webseite der Stadt.
Wie geht es nach dem Kindergarten weiter?
Die Bildungsregion Duisburg hat eine Beratungslandkarte entwickelt: Hier kann man sich Beratungsangebote zu unterschiedlichen Themen anzeigen lassen und dann wohnortnah Ansprechpartner finden: www.map.bildungsberatungslandkarte-duisburg.de/
Die Stadt Duisburg informiert auf ihrer Webseite außerdem über vorschulische Fördermöglichkeiten in verschiedenen Sprachen.