Duisburg. An dem großen Zelt auf dem Duisburger Bahnhofsvorplatz führt derzeit kein Weg vorbei. Hier hat sich die Föderation Kurdischer Vereine in Deutschland niedergelassen. Als Zeichen gegen den IS-Terror an der Grenze zwischen Syrien und der Türkei. Täglich unterstützen rund 100 Kurden die Aktion.

Seit Montag (13.10.) steht das Zelt auf dem Platz vor dem Duisburger Hauptbahnhof. Von außen kleben Plakate an den Zeltwänden, Fahnen mit dem Konterfei des in der Türkei inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan wehen und eine Spendenbox ist aufgestellt. Die Kundgebungen hat die Föderation Kurdischer Vereine in Deutschland organisiert. Es geht um den Kampf der Kurden gegen die Terroristen des IS in Syrien.

Zelt bleibt bis Samstag stehen

„Wir waren am Samstag bei der Großdemo in Düsseldorf dabei und wollen weiterhin auf die Probleme aufmerksam machen“, sagt Imak Hayri, Vorstandsmitglied der Föderation. Unterstützt vom Förderverein des Technischen Hilfswerks (THW), der das Zelt zur Verfügung stellt, werden die Kurden noch bis Samstag vor dem Bahnhof Flugblätter verteilen und für Hilfe werben.

Ihr Ziel: Möglichst viel Aufmerksamkeit gewinnen und Spenden sammeln. „Wir schicken einmal in der Woche Spenden an die Grenze zwischen Syrien und der Türkei. Dabei handelt es sich vor allem um Medikamente und Kindernahrung“, erklärt Imak Hayri. Die Resonanz sei gut, bis zu 100 Kurden kämen täglich um die Aktion zu unterstützen. Eine Nachtwache ist ebenfalls eingerichtet, um auf das Zelt aufzupassen.

Bis zu 100 Kurden kommen täglich zum Kundgebungszelt am Hauptahnhof
Bis zu 100 Kurden kommen täglich zum Kundgebungszelt am Hauptahnhof © Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool

Flüchtlinge in Kobane bereiten Sorgen

„Die Unterstützung der westlichen Allianz ist für uns enorm wichtig“, betont Imak Hayri. In seinen Augen ist unter anderem der türkische Präsident Erdogan für den IS-Terror verantwortlich. „Er hat den IS mit Waffen unterstützt“, so Hayri. Die größte Sorge der Demonstranten betrifft dieser Tage allerdings die Flüchtlinge in Kobane an der türkisch-syrischen Grenze.

THW bleibt in politischen Fragen neutral

Für den Förderverein THW ist die Unterstützung der Kurden eine Selbstverständlichkeit. „Der Verein pflegt einen engen Kontakt zur Unterstützung des kulturellen Austauschs“, sagt Henning Zanetti vom Technischen Hilfswerk. Das THW selbst steht dem Verein nahe und versucht ihn zu unterstützen. Das Kundgebungszelt am Bahnhof wurde allerdings nicht von unmittelbaren THW-Kräften aufgebaut, sondern von Vereinsmitgliedern. „Grundsätzlich“, stellt Peter Bunzeck vom THW Duisburg aber klar, „verhalten wir uns was das politische Thema betrifft neutral.“