Duisburg. . Dennis Benter fand sein altes Schätzchen von Baujahr 1967in Mönchengladbach. Der Wagen war viele Jahre zuvor in Familienbesitz. „Stilecht zum Wagen“ hat er sich ein Playboy-Heft aus dem Jahr 1967 für die Heckablage besorgt.

Der Ford Mustang ist der Traum vieler Oldtimer-Liebhaber. Auch Dennis Benter war schon als Jugendlicher ein großer Fan dieses schnittigen Schlittens. Doch als er vor einem halben Jahr die Suche nach einem alten Schätzchen intensiviert, hat der Mustang für ihn den Glanz des Besonderen verloren. „Ich wollte einen Wagen, den es nicht so häufig gibt.“

Benter, der viele Jahre für die CDU in der Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl saß, wird bei einem Privatmann in Mönchengladbach fündig. Zu ihm fährt er im vergangenen Sommer – mit zwei fachkundigen Freunden, einem Karosseriebaumeister und einem Kfz-Mechaniker, um sich einen elfenbeinweißen Ford 15m TS Coupé, Baujahr 1967, genauer anzuschauen. „Die Probefahrt war ganz schön aufregend. Es hat in Strömen geregnet und ich musste mich erst noch an die Lenkradschaltung gewöhnen“. Benter besteht den Test – und das Auto auch. Für 10.000 Euro wechselt der Wagen den Besitzer.

„Da ist nix verbastelt. Ob Motor, Getriebe, Scheiben, Lack, Scheiben, Radio oder Anhängerkupplung: Alles ist noch original“, schwärmt Benter. Einmal komplett aufbereiten musste der 33-Jährige den Wagen mit Hilfe seines Vaters Peter allerdings schon. Einfach sei es nicht gewesen, die passenden Ersatzteile zu bekommen.

Reaktionen auf Auto sind durchweg positiv

Benter ist froh, dass der Ford noch so gut in Schuss ist – und auch darüber, dass er mit dem Kauf alle Original-Papiere und Belege bekommen hat. Die Historie des alten Schätzchens mit den roten Teilleder-Sitzen lässt sich so lückenlos nachvollziehen. Der erste Besitzer, so hat er dadurch erfahren, war ein Instrumentenmacher aus Solingen, der am 17. November 1967 bei einem Ford-Händler 7205 D-Mark für das Auto auf den Tisch gelegt hat. Der Wagen war lange im Familienbesitz und wurde erst am 6. Oktober 1995 verkauft – an einen älteren Herrn aus Köln. Der war mit dem 65 PS starken Gefährt bis 2001 unterwegs, ehe es den Weg nach Mönchengladbach und dann vor ein paar Monaten zu Benter fand.

Der hat sich extra noch ein paar freche Cheerleader-Sticker für die Seitenscheiben („Meine Freundin ist Cheerleader-Trainerin“) und über Ebay ein US-Playboy-Heft aus dem Jahr 1967 für die Heckablage besorgt. „Stilecht zum Wagen“, nennt das der 33-Jährige mit einem Augenzwinkern. Die Reaktionen auf das Auto sind durchweg positiv. Sogar auf Oldtimertreffen, erzählt Benter, seien viele Leute überrascht, einen solchen Ford zu sehen. „Er muss also wirklich selten sein.“

Im nächsten Frühjahr will Benter mit ein paar Freunden, alle stolze Besitzer von alten Schätzchen, eine Oldtimer-Tour entlang des Niederrheins oder der Mosel unternehmen: „Ohne Navi-Gerät, ganz in Ruhe einfach mal schauen, wohin es uns treibt.“