Duisburg. Ein Oldtimer des im Dellviertel lebenden Bernhard-Josef Melisch spielt am Mittwochabend in der ARD im TV-Drama „Landauer – Der Präsident“ die automobile Hauptrolle. Der Duisburger Melisch vermittelte schon mehrmals seine Wagen für TV-Produktionen.

Bernhard-Josef Melisch wird am Mittwochabend um 20.15 Uhr daheim vor dem Fernseher sitzen. In der ARD läuft dann das TV-Drama „Landauer – Der Präsident“. Protagonist Josef Bierbichler verkörpert darin Kurt Landauer, der als erster Nachkriegs-Präsident des FC Bayern München den Verein aus Trümmern neu aufbaute.

Die automobile Hauptrolle in diesem 90-minütigen Werk spielt ein Oldtimer aus dem Bestand des im Dellviertel lebenden Duisburgers Melisch: Der Daimler Benz 170 DA (Baujahr 1951) ist im Film Landauers Gefährt und entsprechend oft im Bild zu sehen. Im realen Leben nutzt Melisch das PS-Prunkstück für seine Alltagstouren. „Oldtimer sind für mich keine heiligen Kühe“, stellt er nüchtern fest, „sondern Gebrauchsgegenstände. Es wäre doch schade, wenn die Dinger nur in der Ecke herumstehen würden.“

Oldtimer schon öfter in einem Film

Die Dreharbeiten zu dem Fernsehfilm liegen inzwischen ein Jahr zurück. Dies war das vierte Mal, das es ein Oldtimer aus Melischs Bestand in einen Film geschafft hat. Der Kontakt war über einen bereits bekannten Film-Requisiteur aus Köln zustande gekommen. Geschätzt wird vom Produktionsteam vor allem Melischs Zuverlässigkeit.

„Wenn die bei mir wegen eines Oldtimers anfragen und ich Ja sage, dann heißt das auch Ja.“ Melisch weiß, dass er während der Dreharbeiten nicht allzu zimperlich sein darf. Etwa, wenn ein ganzes Kameragestell seitlich an die Beifahrertür geschraubt wird, um Aufnahmen während des Fahrens drehen zu können. „Mancher aus meinem Oldtimer-Club wäre aus Sorge in Ohnmacht gefallen, wenn die Filmleute das mit seinem Wagen gemacht hätten“, so Melisch. „Ich sehe das etwas entspannter.“

Drehorte waren Gladbeck, Fürth und der Starnberger See

Drehorte des Films waren Gladbeck, Fürth und der Starnberger See. „Fürth war dabei, weil dort die Innenstadt fast unversehrt den Weltkrieg überstanden hat. Deshalb sehen Hausfassaden und Straßenzüge dort noch genau so aus wie vor und nach dem Krieg“, so Melisch. Für den Auftritt seines vierrädrigen Lieblings in dem Film hat er eine besondere Gage mit den Machern ausgehandelt: ein Satz neue Reifen für seinen Oldtimer, der es mit einem 1,8-Liter-Motor und 40 PS auf eine Topgeschwindigkeit von 104 km/h bringt.

Natürlich hatte Melisch vor Ort auch mal Kontakt zu Hauptdarsteller Josef Bierbichler. „Ein sehr freundlicher, höflicher Mann. Und der hatte sichtbar großen Spaß, mit diesem alten Auto mal herumzufahren“, erzählt der stolze Besitzer. Den fertigen Film hat auch Melisch bislang noch nicht gesehen. deshalb ist er ja gespannt auf die morgige Ausstrahlung: Er will sehen, wie gut sein Benz im Film aussieht.