Engagiert diskutierten die Bezirksvertreter von Meiderich/Beeck den Sozialbericht. Dabei überwog Skepsis, ob gerade der Duisburger Norden den nötigen Wandel schaffen wird.
„Sind die Umweltbelange kein Fortzugsgrund mehr?“, wollte Dr. Detlef Feldmann (Linke) wissen. „Meist sind es Beruf und Schule“, antwortete Andrea Bestgen-Schneebeck.
„Nehmen wir Beeckerwerth“, gab Elsbeth Kempin (SPD) zu bedenken: „Denkmalschutz behindert dort barrierefreien Ausbau und mehr Energieeffizienz.“ Bestgen-Schneebeck stimmte zu. Aber: „Die Denkmäler müssen auch bewohnbar bleiben.“ Es müsse sich also etwas bewegen.
3,94 Euro Obergrenze
sind ein Riesenproblem
„Wie entwickeln sich die Wohnkosten?“ wollte Andre´ Kazmierski (CDU) wissen. Höhere Investitionen verlangten auch höhere Fördersätze. Die Referentin räumte ein, dass die heutige Obergrenze bei der Mietübernahme, 3,94 Euro je Quadratmeter, ein Riesenproblem sei.
„Sie behindert die freie Wohnungswahl“, so Ulrich Lüger (CDU). Deshalb würden Neubauten in bestimmten Vierteln rar bleiben. Kenan Ilhan (Linke) gab zu bedenken, Zuwanderer aus Afrika und Bulgarien würden sich auch schon wieder in bestimmten Vierteln konzentrieren.
„Die Wohnungsgesellschaften investieren einfach nicht in dieses Segment“, meinte Ratsherr Herbert Eickmanns (SPD). Andererseits fördere das Land den Rückbau bei Modernisierung. Nur dann sei Investitionsbereitschaft vorhanden. Und das reiche nicht.
Hoffnung liegt
jetzt bei Gericht
„Wir kriegen sehr viele grüne Flecken“, befürchtete auch Rudolf Kley (Bürger-Union). Bestgen-Schneebeck dagegen verwies auf erfolgreiche Projekte auch im Norden. „Die Kommune muss es nur anstoßen.“ Auf keinen Fall dürften Investoren auch noch abgeschreckt werden, mahnte Andre´ Kazmierski.
„Die Vermietung lohnt nicht mehr“, ärgerte sich Gertrud Bettges von der CDU. „Die Nebenkosten sind bei 80 Euro gedeckelt. Eine 78-Quadratmeter-Wohnung kann man aber nicht mit 80 Euro Nebenkosten vermieten.“ Das müsste viel stärker subventioniert werden. Bestgen-Schneebeck beruhigte sie: Über die strittigen Fragen würden bereits in Kürze die Gerichte entscheiden.